Wie lichtstark sind "schnelle" Teleskope? Vergleichstabelle

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Puukka
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Wie lichtstark sind "schnelle" Teleskope? Vergleichstabelle

Beitrag von Puukka »

Hallo Leute

Nachdem ich mich derzeit mit Widefield Teleskopen beschäftige, wollte ich es genau wissen.
Sind "schnelle" Teleskope lichtstärker als "Langsame"? Ich meine, wenn es so wäre, dass nur das Öffnungsverhältnis zählt, würde ich mir ein praktisch kurzes Teil kaufen und mit Okulare kleiner Brennweite aufpäppeln.

Hier meine rechnerische Reihung nach erreichter Austrittspupille bei gegebenem Gesichtsfeld.
(Die gegebenen Gesichtsfelder habe ich von den Ergebnissen meiner Okulare gemittelt)

Bild

Ähm, also, man sieht, dass z.B. bei 2,7° Gesichtsfeld das schnellere 120/600 naturgemäß das 120/1000er schlägt.
Bei 2° mischt das 152/1500 schon mit, wird aber durch das schnellere 150/750er geschlagen.

Jedoch für mich interessant, bei kleiner als 1° Gesichtsfeld gibt es keine Überraschungen mehr und nur mehr Öffnung zählt.
Also als Fazit: Schnelle Teleskope sind nur im Bereich niedriger Vergrößerung lichtstärker als Langsame, bei höheren Vergrößerungen zählt nur mehr die Öffnung.

LG Herbert
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Re: Wie lichtstark sind "schnelle" Teleskope? Vergleichstabe

Beitrag von Antares »

Hallo Herbert,

Ganz verstehe ich deine Beurteilung nicht.
Ähm, also, man sieht, dass z.B. bei 2,7° Gesichtsfeld das schnellere 120/600 naturgemäß das 120/1000er schlägt.
Könntest du diese Aussage begründen?

Bei gleicher Vergrößerung hängt die AP ja nur vom Objektivdurchmesser ab. Damit ergibt sich bei gleicher Vergrößerung unabhänging von der Brennweite des Teleskops ein gleich helles Bild. Von daher weiß ich nicht warum jetzt das 120/600 dem 120/1000er vorzuziehen wäre!
Setzt natürlich freie Wahl der Okulare vorraus.

Bei der Fotografie sieht es natürlich anders aus!

schöne Grüße
Bernhard
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Re: Wie lichtstark sind "schnelle" Teleskope? Vergleichstabe

Beitrag von Puukka »

Hallo Bernhard

Der Unterschied ergibt sich durch die unterschiedlichen Öffnungsverhältnisse.
Aufgrund des schnelleren Öffnungsverhältnisses von f/5 ergibt sich eine größere Austrittspupille, gemäß Austrittspupille=Okularbrennweite durch Öffnungsverhältnis.
Somit ist das angesprochene 120/600 bei 2,7° Gesichtsfeld lichtstärker (Austrittspupille 5, 7mm gegenüber 4,6mm), jedoch verliert sich der Vorteil eben schnell mit höherer Vergrößerung, was ich durch meine Tabelle herausgefunden habe.

Ich habe gesehen, meiner Liste fehlten die Teleskopangaben der oberen Tabelle, sind jetzt hier mit dabei.
Von den angegebenen Okularen habe ich nur die Okular-Gesichtsfelder übernommen, die rechnerischen Brennweiten der Okulare differieren, da ich von einem gegebenen Gesichtsfeld ausgegangen bin.
Der Weg war:
Vergrößerung=Okulargesichtsfeld durch Gesichtsfeld
Austrittspupille=Teleskopdurchmesser durch Vergrößerung

Durch den Teleskopdurchmesser ist das Öffnungsverhältnis mit dabei.

Bild

LG Herbert
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Re: Wie lichtstark sind "schnelle" Teleskope? Vergleichstabe

Beitrag von Antares »

Hallo Herbert

Habe ich mir auch fast so gedacht, das du das so meinst.

Klar, mit fixen Okularen wird man mit dem schelleren immer eine größere AP habe.
Ein Vorteil von ganz schnellen Teleskopen kann z.B. sein, das man unter Umständen bereits mit 1.25" Weitwinkelokularen
die minimal sinnvolle Vergrößerung erreicht. Und sich damit einen 2" Okular erspart.

schöne Grüße,
Bernhard
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Re: Wie lichtstark sind "schnelle" Teleskope? Vergleichstabe

Beitrag von Puukka »

Genau. Meine Freundin hat jetzt den kleinen Sky-Watcher 102/500 und mit 2" Zubehör wäre es hoffnungslos hecklastig.
Das 25mm Planetary HR produziert zwar nicht das maximal mögliche Gesichtsfeld, aber gegenüber dem 32mm und 40mm Superplössl einen angenehmen, Kidney Bean freien Einblick. Somit eben eine gute und preiswerte 2" Alternative.
Die maximal mögliche Austrittspupille ist auch nur unter besten Bedingungen sinnvoll, wie ich gerade feststellen konnte.
http://www.astronomieforum.at/viewtopic ... 19&t=10586
LG
LG Herbert

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Re: Wie lichtstark sind "schnelle" Teleskope? Vergleichstabe

Beitrag von Puukka »

Ich hab jetzt meine Liste um ein paar Refraktoren erweitert.

Bild

Keine Überraschungen, die Schnelligkeit der Richfield Teleskope verschafft nur bei geringer Vergrößerung einen Vorteil, bei höherer Vergrößerung ist eigentlich nur mehr die Öffnung entscheidend.
Theoretisch schwächelt ein Fraunhofer bei höherer Vergrößerung, die Frage ist, genauso bei dunklen Objekten?
Den Farbfehler an sich merkt man ja visuell nur bei hellen Objekten. Hat da jemand Erfahrungen?
Interessant wäre da z.B. ein Vergleich FH 120/600 zu ED 80/600. Wieviel Deutlichkeit/Schärfe/Kontrast kostet der Farbfehler?
LG Herbert

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