Telekop für Astrofotografie

Refraktor, Newton, Maksutov, Binokular...
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andrea1982
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Telekop für Astrofotografie

Beitrag von andrea1982 »

Servus!

Auf was ist zu achten?
Soll auch für Deep Sky verwendbar sein.
Cs Andrea
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the_lizardking
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Re: Telekop für Astrofotografie

Beitrag von the_lizardking »

Hallo Andrea,

sehr schwierige allgemeine Frage, aber grundsätzlich kann mal jedes hochwertige Teleskop verwendet werden. Umso hochwertiger umso besser. Besonder ist darauf zu achten, dass es einen sehr guten shifting freien Auszug besitzt mit mind. 2" und sehr feinfühlig fokussierbar. Hier bieten sich Auszüge nach Crayford an, die meisten anderen Systeme sind eher nicht zu empfehlen. Der Tubus sollte möglichst aus Karbon sein, weil es bei Temperaturveränderung eine geringere Ausdehnung hat und der Spiegel sollte klimatisiert sein, mittel Lüfter oder ähnlich. Beim Spiegel, nur das Beste oder eben auch bei den Linsen - ab 3 Linsen, also nur Apochromaten. Jedes System musst du mit einem entsprechend hochwertigen Korrektor, am besten abgestimmt auf dieses korrigieren. Das Öffnungsverhältnis sollte möglichst gut sein, sagen wir bis f6 und das Gesichtsfeld möglichst groß sein, da die Chips immer größer werden.

Kurz und gut umso besser umso besser,... und das ist natürlich immer ein Kompromiss aus finanziellen Mitteln und Möglichkeiten. Grundsätzlich kann man aber mit jedem System fotografieren, umso schlechter dein System ist umso mehr Ausschüsse hast du bei den Bildern. Prominent sind im Moment Fotonewtons, RC oder DK Systeme, besonders geeignet sind auch Apochromaten - letztlich alles eine Frage der Ziele und des Preises. Umso mehr du automatisierst umso bequemer wird es. Bei rein mechanischen Systemen wird es schon ziemlich aufwändig bis du dein System Fotoready hast und entsprechend musst du auch ggf. dabei bleiben um zu korrigieren oder einzugreifen, wenn was schief geht oder sich etwas ändert.

Das alles beziehst sich nun nur auf das Teleskop, nicht auf weiteres Equipment wie Montierung, Kamera, Filter,...
lg & cs
the_lizardking



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tommy_nawratil
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Re: Telekop für Astrofotografie

Beitrag von tommy_nawratil »

hallo Andrea,

ja das war abzusehen dass die Frage mal von dir kommt,
bei dem was du alles aus dem Dobson zuzelst :D

Aber: Das Wichtigste bei der Astrofotografie ist die Montierung!
Die muss ihren Job gut tun und genau nachführen. Die Grösse der Optik ist dagegen
eher zweitrangig, für Deep Sky wird von den sehr geehrten altgedienten Foto-Grafen
oft ein kleiner Apo empfohlen, weil man damit am leichtesten gute Rohbilder bekommt.
Durch das Licht Sammeln kannst du auch sehr gut Deepsky damit fotografieren.

Du kannst sogar deinen Dobson auf eine Montierung zum Fotografieren geben,
das sollte dann aber schon eine EQ6 sein. Tommy Henne hat das mit seinem 10" Dobs
vorgemacht, und wie! Die Brennweite 1200mm ist allerdings schon etwas viel
für einen reibungslosen Einstieg in die Deepsky Fotografie, lange Brennweite ist etwas heikel.
Ich fürchte aber das schreckt dich nicht, richtig?

lg Tommy
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arbeite fröhlich mit bei https://teleskop-austria.at
andrea1982
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Re: Telekop für Astrofotografie

Beitrag von andrea1982 »

Tommy das mit der eq6 schreckt mich nicht wenn der preis nicht so heftig wäre.
Sag mal was ist der unterschied zwischen to go und nachführung?
Was ist da wichtig beim fotografieren?
Das einzige was mich vom fotografieren abhält ist das geld.
Das ist nix stimmts :mrgreen: http://www.amazon.de/Celestron-NexStar- ... 46&sr=1-84
Cs Andrea
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visir
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Re: Telekop für Astrofotografie

Beitrag von visir »

Kurz mal meinen unqualifizierten Senf...
andrea1982 hat geschrieben:Tommy das mit der eq6 schreckt mich nicht wenn der preis nicht so heftig wäre.
Sag mal was ist der unterschied zwischen to go und nachführung?
Was ist da wichtig beim fotografieren?
go to ist "finden", Nachführung ist "dort bleiben".
Das einzige was mich vom fotografieren abhält ist das geld.
Und das hört nach Teleskop und Montierung nicht auf.
öhmmm... das ist schon mal keine parallaktische Montierung...

CS, Wolfgang
Zum Glück ist alles nur halb so doppelt
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tommy_nawratil
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Re: Telekop für Astrofotografie

Beitrag von tommy_nawratil »

hallo Andrea,

Goto nennt man die automatische Objektpositionierung,
Nachführung ist der motorische Ausgleich der Erdrotation.
Sind also 2 Paar Schuhe.
Ich habe zb eine EQ6 Goto, verwende aber fast nie das Goto,
weil es mir auch Spass macht die Objekte per Starhopping einzustellen,
also genau wie am Dobson.
Die starken Motoren der Goto Montierung haben aber einen ruhigen Lauf
auch bei der Nachführung, das ist gut für die Astrofotografie.
Die Goto Handbox braucht man aber eigentlich nicht, und kann die
einsparen -> das ist die Syntrek Variante, gleich um einiges günstiger.

Die EQ6 hat ihren Preis, aber es ist eine Frage der Perspektive.
Viele Fotografen halten sie für die weitaus günstigste brauchbare Astrofoto-Monti,
wenn man Preis/Leistung vergleicht. Ist eben alles relativ.

Das NexStar ist aus zwei Gründen für Langzeitfotografie völlig ungeeignet:
- azimutale Montierung macht sofort Bildfelddrehung (siehst du nach 30 Sekunden)
- Nachführung ungenügend genau für Fotografie, das ist visuell ausgelegt wo kleine Holperer kein Problem sind

Ausserdem trägt sie natülich nur winziges Equipment. Meistens ist eine Polhöhenwiege dabei
damit man aus der azimutalen doch eine parallaktische Montierung machen kann, leider
funktioniert das aber nur auf dem Werbeprospekt wirklich gut. In der Praxis hängst di auf damit.
Genauso die CPC Gabeln "in 3 Minuten zum Astrofoto Profi" oder so ähnlich beworben.

Wenn du einen günstigen Einstieg suchst, mit einem kleinen Teleskop, kannst auch mit EQ3 oder besser EQ5
mit einfacher Nachführung loslegen. Damit geht schon was. Aber Richtung Perfektion wirds halt
kostspieliger.

lg Tommy
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Re: Telekop für Astrofotografie

Beitrag von Sternfreund »

Hallo Andrea,
es ist halt alles eine Geldfrage, vor allem bei der Astrofotografie..

das geht von Teleskop mit geeigneter Montierung über gute Kamera (CCD usw..), Korrektoren, Reducer, Filter, Autoguider usw...

Und trotzdem wirst mit dem besten Equipment keine Freude haben wenn es nicht richtig aufgestellt ist (siehe Scheiner-Methode).

Ein Auto-Guider guidet auch nicht alles ;)

Da gehört dann dazu viiiiiiiiel zu lesen. Viele Nächte Rückschläge erleiden. Klare Nächte mit scheinern zu verbringen oder mit dem Aufbau ;)

Ich hab auch nicht grad ein schlechtes Equpiment und trotzdem bring ich noch nix zam.
Angefangen hats mit der Justage der Optik, Schlechtwetter.
Scheinern (vor lauter Schlechtwetter noch nicht dazu gekommen).
Und dann... irgendwann... will ich fotografieren.

Dann beginnts erst recht. Die Astrofoto-Bearbeitung.. wieder viel lesen...

Also kurz zusammengefasst: einfach wirds nicht.

Will dich keines Falls entmutigen. Will nur dass du dir nicht erwartest dass du das Ding hinstellst und Fotos machst wie die Profis hier im Forum.
Das ist alles leider viel Arbeit und viel zu lernen.

Glaubt man garnicht am Anfang.. *g*

Aber so wie deine Lernkurve aussieht wird das eh schnell was! :)

Liebe Grüsse
Arno
________________________________________________
Esprit 80 + G2-8300m ext. FW auf EQ6-R Pro.
Skyliner200P auf Losmandy G11
Evostar ED72/420
Star Adventurer + EQ5
_______________________________________________________________


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Re: Telekop für Astrofotografie

Beitrag von andrea1982 »

Sternfreund hat geschrieben:Hallo Andrea,
es ist halt alles eine Geldfrage, vor allem bei der Astrofotografie..

das geht von Teleskop mit geeigneter Montierung über gute Kamera (CCD usw..), Korrektoren, Reducer, Filter, Autoguider usw...

Und trotzdem wirst mit dem besten Equipment keine Freude haben wenn es nicht richtig aufgestellt ist (siehe Scheiner-Methode).

Ein Auto-Guider guidet auch nicht alles ;)

Da gehört dann dazu viiiiiiiiel zu lesen. Viele Nächte Rückschläge erleiden. Klare Nächte mit scheinern zu verbringen oder mit dem Aufbau ;)

Ich hab auch nicht grad ein schlechtes Equpiment und trotzdem bring ich noch nix zam.
Angefangen hats mit der Justage der Optik, Schlechtwetter.
Scheinern (vor lauter Schlechtwetter noch nicht dazu gekommen).
Und dann... irgendwann... will ich fotografieren.

Dann beginnts erst recht. Die Astrofoto-Bearbeitung.. wieder viel lesen...

Also kurz zusammengefasst: einfach wirds nicht.

Will dich keines Falls entmutigen. Will nur dass du dir nicht erwartest dass du das Ding hinstellst und Fotos machst wie die Profis hier im Forum.
Das ist alles leider viel Arbeit und viel zu lernen.

Glaubt man garnicht am Anfang.. *g*

Aber so wie deine Lernkurve aussieht wird das eh schnell was! :)
danke für das kompliment :oops:
so realistisch bin ich schon das es nicht einfach geht. sehe ja wie oft und sie lange ich jupiterfotos bearbeite
Cs Andrea
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