Beobachtungsbericht vom 3. September 2021

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Alrukaba
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Beobachtungsbericht vom 3. September 2021

Beitrag von Alrukaba »

Ich stellte diesmal mein Teleskop, am späten Nachmittag, im Garten auf. Begonnen hab ich die Beobachtung schon kurz vor Dreiviertel Neun.
Als ersten nahm ich Jupiter ins Visier, der im Steinbock unterwegs war. Bei ihm zeigte sich Ganymed links, Io, Europa und Kallisto rechts von ihm. Der Götterboss sollte an diesen Abend aber nochmal interessant werden, weil sich gegen halb Zwölf der Große Rote Fleck zeigen sollte.
So nahm ich erst mal Saturn auf Korn. Er drehte ebenfalls im Steinbock, allerdings etwas weiter westlich, seine Bahnen. Bei ihm konnte ich aber nur, rechts unterhalb, Titan erkennen.
Was ich mir als nächstes einfiel, war ein Asterismus, das mir Max bei unserer letzten Beobachtung auf dem Hochbärneck gezeigt hatte. Der kleine Teapot, gleich neben Enif, der Nase von Pegasus. Schön konnte ich, etwa nördlich von Enif einen kleinen Teapot erkennen.
Aber auch Enif selbst ist eine Beobachtung wert. Schon bei geringer Vergrößerung kann man ein Doppelsternsystem erkennen, bei dem Komponente B, tatsächlich einen leichten violetten Stich hat. Wenn man etwas höher vergrößert, kann man auch noch eine dritte Komponente erkennen. Da muß man aber schon sehr genau hinschaun.
Ein paar Mal über das Ziel hinausgeschoßen hatte ich bei M 15, dem kompakten Kugelhaufen in der Verlängerung des Kopfes vom Pferd. Erst als ich mir das Füllen, dem kleinen Bruder des Flügelrosses, suchte, hatte ich auch M 15, der mir schön kompakt in den Tubus leuchtete.
Ich blieb noch im Pegasus und suchte mir 35 Pegasi, im Nacken des Pferdes. Auch hier ist ein Dreifachsystem zu finden. Wenn auch nicht so farbenprächtig wie bei Enif.
In der benachbarten Andromeda holte ich mir die gleichnamige Galaxie vom Himmel, samt ihren Begleitern, versteht sich.
Danach machte mich Neptun neugierig, der noch in diesen Monat im Wassermann in Opposition kam. Nur zog der in einer sehr sternarmen Gegend seine Bahnen. Starhopping war wieder mal angesagt. Dazu hatte ich mir einen Screenshot der Gegend aufs Handy geschickt. Von der Dreiergruppe Psi Aquari, ging ich über eine weiteres Dreieck um Phi Aquari zu einem gleichschenkligen Dreieck, nordöstlich von Psi, an der Grenze zu den Fischen. Im Feldstecher war das ganze ja noch leicht zu finden, nur im Sucher sah es schon etwas anders aus. Aber ich schaffte es und nach kurzer Suche blitzte mir Neptun, bläulich, inmitten des gleichschenkligen Dreiecks entgegen.
Nun suchte ich mir noch einen weitere Nachbargalaxie unserer Milchstraße, nämlich M 33, die Dreiecksgalaxie im Dreieck und Mirachs Geist oder NGC 404 in der Andromeda.

Bild

Nun war es an der Zeit, Jupiter nochmal ins Visier zu nehmen, bei dem nun auch der Große Rote Fleck zu sehen sein sollte. Was sofort auffiel, daß Io und Europa noch etwas näher zusammengerückt waren und in der östlichen Hälfte war auch, im für mich oberen Wolkenband, ein dunkler Fleck zu erkennen. Etwas länger als sonst widmete ich mich heute dem Götterboss und je länger ich ihn beobachtete, desto mehr Details fielen mir auf.
Das Seeing war anfangs ganz gut, also -1, verschlechtere sich aber später auf eine -2. Die Temperatur sank von 12 auf 9 Grad und das bei Windstille. Auf die Grenzgröße hatte ich nicht geachtet.
Vier Stunden nach deren Beginn beendete ich meine Beobachtung um Dreiviertel Eins.

Beobachtet hab ich mit meinen AR 127 mit 1200 mm Brennweite und mit dem 10x50 Nikon Feldstecher.
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Josef
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Re: Beobachtungsbericht vom 3. September 2021

Beitrag von Josef »

Tolle Zeichnung von Jupiter!
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Alrukaba
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Re: Beobachtungsbericht vom 3. September 2021

Beitrag von Alrukaba »

Danke, i hob mi bemüht! 😉
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