Beobachtungsbericht Pöttsching vom 12.07.2008

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darthvader
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Beobachtungsbericht Pöttsching vom 12.07.2008

Beitrag von darthvader »

Hallo Sternfreunde!

Nach längerer Zeit hatte ich endlich wieder die Möglichkeit zu einer Beobachtungsnacht in meinem Garten in Pöttsching.

Beobachtungsbeginn 0.00
Seehöhe 280 m
Seeing 2 (Schulnote)
Temperatur durchgehend 19°
Grenzgrösse 5 (mehr ist im Garten nicht drinen)

Nach dem Aufbau meines Newtons stellte sich heraus, dass diese Beobachtungsnacht zu einer "Gelsenfütterung" ausartete!

Trotzdem! Nur die Harten kommen durch und der Blutverlust ist nicht so hoch :wink:

Jupiter- Erstes Objekt bevor er hinter hinter dem Nachbarhaus und dazu gehöriger Silbertanne verschwinden sollte. Wolkenbänder und die Galileischen Monde gut sichtbar. Möglicherweise Richtung Westen im oberen Bereich ein fünfter Mond zu erkennen (stand sehr nah zu einem der Galileischen Monde, bin mir aber nicht sicher, da diese Monde ja wesentlich kleiner sind).
Möglicherweise kann mir jemand weiter helfen: Jupiter war sehr hell und blendete schon fast, gibt es eigene Filter für Planetenbeobachtung :?:

M13-Paradeobjekt, aber bisher noch nie so schön gesehen und vollkommen im Zentrum aufgelöst :D

M 57-Das nächste Paradeobjekt, ebenfalls noch nie so schön gesehen. Der Ringnebel konnte bis 200 fach vergrössert werden. Auch das 7mm Planetary, mit dem ich eigentlich bis jetzt eher unzufrieden war, zeigte den ovalen Ring fantastisch.

M71-Anfänger First Light. Konnte ebenfalls bis 200 fach vergrössert werden. Eher unförmig, kein Zentrum und ca. 20 Einzelsterne erkennbar. Mit dem UHC Filter der dahinter liegende Nebel gut sichtbar :)

M27-Anfänger First Light. Von M71 zum Hantelnebel hochgeschwenkt. Mit dem UHC Filter die inneren Strukturen sehr gut sichtbar. Es waren auch ca. 4 Sterne im Nebel zu erkennen.

IC 4665-Der lockere Sternhaufen im Oph im 2´´ 35 mm Okular am schönsten zu sehen, Zahlreiche schwache Hintergrundsterne wurden sichtbar.

M31-Anfänger First Light. Tauchte ca. 01.30 über meinem Terassendach auf. Leider noch tief stehend über der Lichtkuppel von Eisenstadt.
Ab 01.45 wurde das Seeing leider schlechter und die Begleitgalaxien noch nicht sichtbar.

M103-Anfänger First Light.Noch schnell eingestellt. Dreiecksform und nebliger Hintergrund aber keine Farberkennung der Hauptsterne.

Auch diesmal hatte der Wettergott kein Einsehen, denn um 02.00 zogen von Norden und Osten tiefliegende Dunstwolken herein!

Für mich als 5-monatiger Besitzer eines Teleskops, in der zur letztlich zur Verfügung stehenden Zeit, bis jetzt meine schönste Beobachtungsnacht :D

LG aus dem Burgenland

Andreas
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Meade SC 305/3050 ACF LX 90, MEADE #1209 Microfokussierung
Sky Watcher Dobson 200/1200, Omegon Night Star 20x80
Omegon SWA 2´´ 38, 32, 26 mm
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Joe_Malik
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Beitrag von Joe_Malik »

Hallo Andreas!

Danke für deinen tollen Bericht.
M71-Anfänger First Light. Konnte ebenfalls bis 200 fach vergrössert werden. Eher unförmig, kein Zentrum und ca. 20 Einzelsterne erkennbar. Mit dem UHC Filter der dahinter liegende Nebel gut sichtbar Smile
Deine Beobachtung klingt nach einem kleinen Zahlensturz, also eher nach M 17 statt M 71, kann das sein? ;)

Ansonsten kann ich dir nur den Tipp geben, deine 8"-Kanone ins Auto zu hieven und unter _richtig_ dunklem Himmel zu beobachten. Du wirst erstaunt sein, was mit so einem Gerät noch alles möglich ist!

Viel Spaß damit und viele weitere schöne Beobachtungsnächte,

Christian
darthvader
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Beitrag von darthvader »

Hallo Christian!

Danke für Dein postitives Feedback :)

Ich beneide Dich um Deinen Wohnort, denn die Möglichkeiten auf der Hohen Wand müssen ein Wahnsinn sein!!

Aber trotzdem, M 71 müßte stimmen (Pfeil) :oops:

Und von Gamma im Pfeil auf M27!

Da ich noch sehr viel Zeit mit der Sucherei verbringe :wink: habe ich mich bisher gescheut mein ganzes Equipment ins Auto zu verfrachten.

LG auf die Hohe Wand

Andreas
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Joe_Malik
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Beitrag von Joe_Malik »

Hallo Andreas!

Hm.. mich irritiert nur irgendwie dein beschriebener Nebel hinter M 71, zumal es hinter M 71 gar keinen Nebel gibt. Waren die Okulare vielleicht beschlagen?

LG Christian
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Alrukaba
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Beitrag von Alrukaba »

Hallo Andreas!

Schöner Bericht. Nicht aufgeben, nur Übung macht den Meister. Ich suche heute noch hin und wieder verzweifelt nach Objekten, die ich schon x - mal auf Anhieb im Sucher hatte. Ist mir erst letztens mit M 27 so gegangen. Hab einfach um ein halbes Grad zu weit geschwenkt und hatte ihn erst nach ein paar Minuten suche gefunden. Oft ist man einfach blind und findet die Milchstraße vor lauter Sterne nicht. Weiter so

tschüß Alex
darthvader
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Beitrag von darthvader »

Hallo Christian!

Anfangs war ich froh als ich mir den Deep Sky Reiseführer gekauft habe! Jetzt bin ich etwas verwirrt, da das beschriebene Objekt (Seite 225) genau mit meiner Beobachtung übereinstimmt (Beschreibung 20 bis 30 Sterne vor dem sichtbaren Nebel) :?

Okulare beschlagen im Burgenland nicht :wink: nur im Fasthochgebirge.

Abschliesend werde ich Dich in diesem Forum nie wieder mit einem Beobachtungsbericht belästigen :(

Andreas
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darthvader
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Beitrag von darthvader »

Danke Alex!! :D

Ich gebe nicht auf, denn mir taugt´s ganz einfach :D

LG

Andreas
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Joe_Malik
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Beitrag von Joe_Malik »

Andreas, hinter meinem letzten Beitrag war alles andere als eine böse Absicht, daher ist mir deine enttäuschte Reaktion nicht ganz klar. Tut mir leid, falls du meinen freundliche gemeinten Hinweis falsch interpretiert hast.

Gerade habe ich mir die Beschreibung im DS-RF durchgelesen, und nun ist mir klar, was du mit dem Nebel gemeint hast. In diesem konkreten Fall wird der Begriff für den nicht aufgelösten - eben nebulösen - Sternhaufen verwendet. Wenn dann - wie in deinem Fall - Einzelsterne aufgelöst sichtbar werden, so spricht man davon, dass Einzelsterne vor dem nebeligen Hintergrund (= der unaufgelöste Teil des Sternhaufens) hervortreten.

Ich hoffe, ich habe damit alle Diskrepanzen aus der Welt geschafft.

Peace :),
Christian
darthvader
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Beitrag von darthvader »

Hallo Christian,

ich möcht mich in aller Form bei Dir entschuldigen, aber gestern glaubte ich wirklich es will mich jemand "veräppeln" :oops:

Es war wirklich so, M 71 nebelig gesehen, im DS RF so beschrieben und die Zeichnung auf Seite 225 ebenfalls so dargestellt.

Nochmals t´schuldigung !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Andreas
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Alrukaba
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Beitrag von Alrukaba »

Hallo Andreas!

Das ist die richtige Einstellung. Da werden wir sicher noch viel interessantes von dir lesen

tschüß Alex
wstroh
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Re: Beobachtungsbericht Pöttsching vom 12.07.2008

Beitrag von wstroh »

darthvader hat geschrieben:Grenzgrösse 5 (mehr ist im Garten nicht drinen)
...
Für mich als 5-monatiger Besitzer eines Teleskops, in der zur letztlich zur Verfügung stehenden Zeit, bis jetzt meine schönste Beobachtungsnacht :D
LG aus dem Burgenland
Andreas
Hallo Andreas!

Freut mich sehr, dass es außer mir noch andere Hobby-Astronomen gibt, die bei einer Grenzgröße von 5 mag beobachten. Auch ich habe vor meinen Haustüren (südlich von Wels und südlich von Karlsruhe) nicht mehr zu bieten. Mit Staunen lese ich immer wieder von den Grenzgrößen auf der Hohen Wand und anderswo - ich hoffe, dort auch einmal mit Fernrohr beobachten zu können. Meine astronomische Mobilität ist derzeit mit langen Arbeitszeiten und drei kleinen, oft früh aufstehenden Kindern leider etwas eingeschränkt.

Wenn man 6,5+ mag gewohnt ist, dann macht ein Himmel mit 5 mag sicher nicht viel Spaß (außer Planeten und Doppelsterne), aber ich versichere dir, Andreas, dass man auch bei "suburban skies" viele Jahre lang astronomische Freude haben kann.

Clear (and dark) skies,
Wolfgang
darthvader
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Beitrag von darthvader »

Hallo Wolfgang,

meine "Gartenaktivitäten" sehe ich derzeit als Übung an, denn für mich wäre es ärgerlich bei einer super Grenzgröße in den Sternkarten zu blättern und nur zu suchen.

Mit einiger Übung werde ich sicher die dunkleren Gebiete suchen, die fahrzeitmäßig von meinem Wohnort nicht weit weg sind ( Bucklige Welt, Umgebung Wiesmath, Seehöhe ca. 700m und Hohe Wand Seehöhe ca. 900m in etwa 40 min zu erreichen).

Eine verrückter Einfall von mir wäre auch mit meinem leicht transportablen MAK eine Nacht auf dem Schneeberg zu verbringen (Zahnradbahn und Hotel Hochschneeberg ca. 1800 m).

LG und Clear Sky

Andreas
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