Einstein, Filter, zu viel Zeit.....:-)

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markusblauensteiner
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Einstein, Filter, zu viel Zeit.....:-)

Beitrag von markusblauensteiner »

Hallo Leute,
für Deep-Sky Spechtler wie mich ist ja momentan ziehmlich Ebbe, mal abgesehen vom Wetter :( , also hab ich genug Zeit, mir grausliche theoretische Fragen einfallen zu lassen.... :D
Also, die heutige Frage/Theorie lautet: Was passiert mit Lichtwellen, die von einem Filter(welchem auch immer) absorbiert werden....
Alle kennen Einsteins Formel: E= m*c^2
Lässt sich umformen in : c= Wurzel (E/m)
Da wir c kennen (eine endlich große Zahl, genaue Zahl tut nichts zur Sache..), kann man folgern, dass weder E noch m =0 sind, oder?
Mit anderen Worten: Licht hat eine Masse (sehr klein...) und Energie...
und wenn ich bis hierher nich komplett aufm Holzweg bin, dann frag ich mich folgendes: Wenn ein Filter (UHC, OIII...) bestimmte Lichtwellen "schluckt", also absorbiert, müsste er eigentlich in sehr kleinem Ausmaß SCHWERER werden, außerdem müsste die Energie auch irgenwo hin.. was passiert mit ihr?
Vielleicht findet sich unter euch ja ein zweiter Einstein, zum Grübeln habt ihr jedenfalls alle was, freue mich auf Antworten! :D
Viel Spaß beim Nachdenken,
Markus :D :D
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Beitrag von orcas.cc »

Hallo Markus,

gute Idee, wenn da nicht die Dualität des Lichtes wäre......

cs, Andy
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo Markus,

schonmal sonen Filter in der Hand gehabt? Das Licht wird einfach reflektiert, kannst einfach an deinem Spiegelbild sehen. Da wird nix absorbiert...

Viele Grüße

Daniel
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markusblauensteiner
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Beitrag von markusblauensteiner »

Hallo Daniel, hallo Andy,
danke, ihr habt mich kuriert, werde wohl nicht der nächste Einstein... :D :D !
@Andy: kannst du mir das mit der Dualität mal genauer erklären, interessiert mich halt... besteht Licht sozusagen aus zwei "Teilen"?
(zwei Wellen, was auch immer..?)
@Daniel: ertappt, ich hab tatsächlich (noch) keinen solchen Filter... :oops: ,
aber abgesehen von den minimalen Schwächen meiner Theorie (über so ein paaaaaar Fehlerchen kann man doch mal wegsehen... :D ), was wäre mit irgendeinem Gegenstand, der Licht zur Gänze absorbiert...(Kamerachip o.ä.-, nein, ich hab auch keine CCD-Kamera :( ), egal welcher, könnte dieser unendlich viel Licht absorbieren, unabhängig von seiner Größe, Masse etc.? Wäre ein komischer Gedanke....
LG, Markus
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo Markus,

die Filter sind ganz praktisch, so als Taschenspiegel. Sie zeigen allerdings alle Hautunreinheiten ganz genau...mein persönlicher favorit ist der h-beta filter, der spiegelt silber mit einem hauch von grün blau unterton, oder der halpha macht ein goldenes spiegelbild *g*

Du meinst einfach einen schwarzen gegenstand der licht absorbiert, also nicht zurückstrahlt. Die energie des photons wird dann einfach in wärme umgewandelt. Für deine kleine Masse musst du dir wirklich mal die Dualität geben, ich fürchte aber da wirst einige Schlechtwettertage brauchen um dich durchzukämpfen.

Viele Grüße

Daniel

ps: dieser artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Strahler ist sozusagen die Grundlage für deine Thematik.
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markusblauensteiner
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Beitrag von markusblauensteiner »

Hi Daniel,
nicht falsch verstehen, aber ich stell mir dich grad beim Rasieren vor- wo schau ich heut rein, ...ah, nehmen wir mal H-beta.... :D :D :D :D :D
(is nicht bös gemeint oder soll dich nicht lächerlich machen- ganz im Gegenteil, ich schätze Fachwissen und ich schätze es noch viel mehr, wenns jemand verständlich weitervermitteln kann, gibts leider selten....)
Ja,.ja, da war mal was mit schwarzen Gegenständen..... :idea:
Danke für den Link, hab ja jetzt Mond und Wetter auf meiner Seite.. :wink:
Ist natürlich ein Thema, in das man mal einsteigt, sich immer mehr Wissen aneignet, bis es einem irgendwann mal zu hoch wird... :?
LG, Markus
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orcas.cc
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Beitrag von orcas.cc »

Hallo Markus,

zur Dualität des Lichtes: Licht verhält sich sowohl wie ein Teilchenstrom, wie auch eine (elektromagnetische) Welle. Man kann beides beweisen.

für die meisten optischen Betrachtungen wird die Wellentheorie hergenommen, für viele energetische Betrachtungen (z.B. Photovoltaik, CCD, ...) trifft aber die Teilchentheorie zu.
z.B.: Beugung an einem Spalt, lässt sich nur mit einer Welle bewerkstelligen, anderseits lässt sich Ladung in einem CCD-Chip nur mit Teilchen realisieren.
Wenn du genaueres wissen möchtest, müsste ich erst mal meine alten Physikbücher von der Uni rauskramen...

cs, Andy
Hedinari
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Beitrag von Hedinari »

Hallo Markus,

da steuere ich noch einen Link bei: http://www.seilnacht.com/Lexikon/Licht.htm

Die meisten Filter arbeiten nach dem Prinzip der Absorption d.h. das Licht wird wirklich verschluckt. Schwerer wird der Filter dadurch allerdings nicht - aber wärmer. Die Energie des Lichtes geht also nicht verloren sondern wird umgewandelt. Etwas ähnliches passiert bei Farbstoffen - da werden Elektronen auf ein höheres Energieniveau angehoben, also Energie verwendet. Wenn diese Elektronen wieder zurückspringen geben sie wieder Energie ab - je nach Molekül bzw. Atom aber auf einer anderen Frequenz weil ja Energie für das Anheben verwendet wurde. Ein UV aktiver Farbstoff z.b. wird durch UV angeregt und gibt beim Zurückfallen sichtbares Licht ab - es wird also UV in sichtbares Licht umgewandelt. Ein "normaler" Farbstoff gibt dann Licht im Bereich von IR ab - es wird also quasi aud dem weißen Licht ein Teil verwendet dessen Wellenlänge davon abhängt wie groß die Aktivierungsenergie ist. Da der jetzt fehlt siehst dann Farbe :-)

lg

Hans
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo Hans,

auf gute astronomische Filter trifft das nicht zu, die Arbeiten als Interferenzfilter: http://de.wikipedia.org/wiki/Interferenzfilter

viele Grüße

Daniel
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markusblauensteiner
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Beitrag von markusblauensteiner »

Hallo Daniel, Hans und Andy,
alles sehr anschauliche Erkälrungen und gute Links, danke!
Sollte mich das Thema Licht allerdings so richtig packen (ist ja als Hobbyastronom auch nicht so unwichtig :D ), kanns schon sein, dass ich mal auf die Physikbücher zurückkomme.... :D !
LG, Markus
(hätt wohl besser doch studieren sollen, dann müsst ich mich in d. Arbeit jetzt nicht mit Leuten rumschlagen, die glauben dass sie immer schlauer sind :evil: ! )
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo Markus,

als Amateurastronom interessiert dich vielleicht mehr die Optik als das Licht an sich, da kriegst du das ganze nebenbei mit. "Telescope Optics" von Harrie Rutten oder "Astrooptik, Optiksysteme für die Astronomie" von Uwe Laux sind da die Standardwerke.

Viele Grüße

Daniel

ps: ja studien is lustig, ich bin ja grade am Anfang *g*
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Hedinari
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Beitrag von Hedinari »

Hallo Markus,

hier noch ein weiterer Link zum Studium :-)
http://en.wikipedia.org/wiki/Mass%E2%80 ... ce_formula
Besonders der Teil mit "massless particles" sollte deine Theorie über den Haufen werfen.

lg

Hans
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tommy_nawratil
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Beitrag von tommy_nawratil »

hallöchen,

die schönste, verständlichste und vergnüglichste Lektüre zur Interferenz und anderer Eigentümlichkeiten von Licht ist IMHO das Buch von Richard Feynman "QED - die seltsame Theorie des Lichtes und der Materie".

Zur Astrooptik empfehle ich lieber den Harrie Rutten als den Laux, letzterer setzt zum Verständnis eigentlich ein Optikstudium voraus, viele Begriffe bleiben unerklärt und sind auch im Net nicht zu finden.

lg Tommy
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