Gammastrahlenblitze

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Christoph K.
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Gammastrahlenblitze

Beitrag von Christoph K. »

Hi Leute
Kurze Frage; mir sind im Sommer in der Nacht öfters mal vereinzelte Blitze aufgefallen, als ich mich umsah um nach den Gewitterwolken... oder zumindest irgendeiner Wolke zu suchen, war aber alles Sternig. Auch Stunden danach zog kein Gewitter oder deartiges daher.
In Fall Zwei sah ich richtung Norden ein ziemlich helles Objekt am Himmel (deutlich heller als Jupiter) aber an dieser Stelle war auch sonst nichts am Himmel. Nach eine paar Minuten war das Teil weg - ...und Nein, es war kein Flugzeug, das Objekt stand still am Himmel.
Hab selbst erst vor kurzem erfahren, dass es solche Blitze überhaupt gibt. Kann das sein, dasses sich dabei um Gammastrahlenblitze gehandelt hat?
Statistisch gesehen soll es am Tag ja drei davon geben.

lg. Christoph
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo christoph,

vielleicht hilft dir der Text weiter: http://wdrblog.de/raumfahrt/archives/20 ... lenal.html

viele Grüße

Daniel
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Christoph K.
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Beitrag von Christoph K. »

Klingt irgendwie widersprüchlich, so wie ich das aufgefasst habe, haben die neben der Röntgenstrahlung auch eine optische abstrahlung als Licht. oder habe ich da was falsch aufgeffast? Können Photonen seperat als Sichtbar und unsichtbar klassifiziert werden oder ist das von Wellenlänge abhängig in der sie sich ausbreiten (Licht ist ja Welle-Teilchen-Dualismus), ich hab die bisher immer nur mit sichtbaren Licht in Verbindung gebracht? Vielleicht liegt da der Fehler. Dann muss ich mir ne neue Theorie suchen.

lg. Christoph
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo Christoph,

Gammastrahlenblitze sind wie der Name schon sagt, Gammastrahlen (und nein, die willst du nicht sehen). Der wikipedia Artikel dazu erklärt aber auch dass die ein Nachleuchten im Visuellen Bereich haben, und die Gammastrahlen selbst kommen ja auch nicht unverändert durch die Atmosphäre.

viele Grüße

Daniel
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prokyon
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Beitrag von prokyon »

Daniel_Guetl hat geschrieben: Gammastrahlen (und nein, die willst du nicht sehen)
:lol:

Gammastrahlen sind das energiereichste was das elektromagnetische Spektrum zu bieten hat und absolut lebensgefährlich!
Zum Glück können sie die Erdoberfläche nicht direkt erreichen, da sie in der Atmosphäre absorbiert werden. Dabei lösen sie Sekundärteilchenschauer aus (wie die kosmische Strahlunges auch tut).
Diese können nachgewiesen werden.
Visuelle Beobachtbarkeit ist mir nicht bekannt...?

@Christoph

zu deiner Beobachtung. Jedenfalls sehr interessant. In der Hochatmosphäre gibt es noch viel zu erforschen.

lg

werner
Ich liebe die Sterne zu sehr um die Nacht zu fürchten.

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zinglerm
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Beitrag von zinglerm »

Hallo Christoph!

Auch ich habe Richtung Norden so etwas gesehen, ist aber schon 2,3 Monate her.

Ich dachte an einen besonders hellen Sateliten oder gar die Raumstation.

War aber ein grünlicher Strahlpunkt, etwas größer als Jupiter und war dann innerhalb einiger Sekunden wieder weg.

Liebe Grüße
Markus
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PetziK
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Beitrag von PetziK »

Das war doch sicher ein UFO! - Wo sind und bleiben die SETIANER unter Euch! ;-) *gg*
Sorry, war kein produktiver Beitrag von mir, ich weiß ja auch nicht besser, aber es lag mir auf der Zunge!

Christoph, weil Du sagst "Blitze" - War es so hell wie ein Blitz? Vertikal von oben nach unten? Oder war es wie ein Wetterleuchten? Oder war eine eindeutig punktförmige Lichtquelle?
Ich hab vor kurzem irgendwo etwas über eine neue Supernova gelesen, allerdings im Orion, das wäre dann Süden und nicht Norden. Wie lange haben die "Blitze" denn gedauert? Oder wie viele waren es?
Vielleicht bringen uns mehr Hinweise noch zu anderen Erklärungen?

"Flugzeug hat versehentlich die Landescheinwerfer aufgedreht"... kam schon vor!

oder - ein Satellit krachte in die ISS - ahso, nein, das wüßten wir *gg*
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Christoph K.
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Beitrag von Christoph K. »

Hi Leute

Mal Danke für die vielen Antworten

Das Gammastrahlen unsichtbar sind ist schon logisch. Das is ja das Zeuchwerk was nach Tschernobil (schreibt man das so?) n haufen Leute auf dem gewissen hat.

Zur frage mit den Blitzen... Die sehen tatsächläch aus wie normale Blitze (also so indirekt), wodurch es für eine Sekunde Taghell wird. Nur die Tatsache das nirgendwo Wolken sind macht mich diesbezüglich etwas stutzig.

Das was mich letztendlich irretiert an der Beschreibung von Gammastrahlenblitzen ist, dass sie als hellste Ereignisse im Universum bezeichnet werden, daher bin ich davon ausgegangen dass die sichtbar sein müssten (oder kann man diese Bezeichnung auch auf das Röntgenspektrum anwenden???)

Das Teil was ich damals nördlich gesehen h<be hat eigentlich wie ein ganz normaler Stern ausgesehen, nur dass eben extrem hell war für einen nächtlichen Himmelskörper
...und Nein - Ich bin kein Seti-Freak. Barack Obama soll zwar zugegeben haben dass die Amis mit zwei Aliens freundlich gesprochen haben sollen (weiß nicht warum die Englisch reden können), aber ich bezweifle auch die Glaubhaftigkeit der Nachrichten auf Kronehitradio (jaja, sonem Schundsender trau ichs zu)

lg. Christoph
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PetziK
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Beitrag von PetziK »

Mit hell und Gamma war glaube ich die Intensität der Strahlung gemeint. Tschernobyl war auch radio-aktiv-technisch sehr sehr hell.
Ich weiß auch nicht, kamen die Blitze von dem Hellen Stern?
ich hab mal gelesen, dass manche Asteroiden in der oberen Atmosphäre zerplatzen, anstatt zu verglühen geht am Himmel eine kleinere Atombombe in die Luft,
wir hatten soetwas vor ca 10 Jahren über den Bergen in Tirol, für wenige Sekunden lang, ja vielleicht nur einen Bruchteil lang war ganz Tirol Taghell erleuchtet, der Blitz war angeblich bis weit nach süd und nord Europa sichtbar. Vielleicht wars ja sowas, was Du gesehen hast?
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Christoph K.
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Beitrag von Christoph K. »

Hi Peter

Der helle Stern hatte eigentlich nichts mit den Blitzen zu tun. Der war einfach plötzlich da und genau so plötzlich ein paar minuten drauf wieder weg.

Die Theorie hatte ich auch schon dass das Licht von den Blitzen von größeren Sternschnuppen oder dergleichen verursacht wird. Dann wäre die Frequenz von sowas aber recht hoch. Im Sommer so 5-6 Mal, bei besten Wetterverhältnissen. Im Verglich zu normalen Sternschnuppen, da gibts ja ein paar dutzend pro Nacht, die sind aber nicht annähernd so hell um die Umgebung zu erleuchten.

lg. Christoph
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PetziK
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Beitrag von PetziK »

hmm, es gibt Berichte, mußt nur auf Youtube nach dem Wort "crop circles" suchen - in diesen Berichten ist oft von hellen Blitzen die Rede, extrem dunkle Neumoondnächte, ein Blitz - und der Kornkreis sei entstanden
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UlrichW
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Beitrag von UlrichW »

Hallo Christoph,

Was Du beobachtest hats ist mir auch mal passiert. Vor drei Jahren beobachtete ich einmal im Virgental in der Nähe von Prägraten. Der Himmel war superklar, ein glatter 6.5er. Hinter mir die eisgepanzerten Berge der Tauern, vor mir der Kamm zum Defereggental und über mit Sterne, nichts als Sterne. Und dann zwischendrin immer wieder Blitze. Kurze und helle Blitze ohne direkten Lichtpfad, sondern nur ein schnelles Aufhellen des Himmels. Jeder Blitz dauerten nur Sekundenbruchteile, versauten mir aber so einige Bilder.

Also wenn das Gammbursts waren, geht irgendwo da draussen gerade die Welt unter. Ich schätze eher das es ein stinknormales Wetterleuchten war. Und da statisxche Aufladungen der Atmosphäre ja nicht unbedintgt an Wolken gebunden ist, halte ich das für die warscheinlichste Erklärung.

Einen Abend später: Den ganzen Tag über regnete es, doch am Abend klarte es auf. Zumindest über dem Virgental war dank der Eispanzer ein superklarer Himmel. Aber draussen im Tauerntal und Defereggertal ging bei heftigsten Gewittern die Welt unter. Und über mir, Sterne und Wetterleuchten. Das war eine sehr interessante Erfahrung. Wenn ich gen Süden schaute, sah ich ca. 10° über den Bergen am Defereggental die Wolken, darunter noch die Blitze und darüber den Schützen mit all den herrlichen Nebeln. Ein irres Szenario!

CS
Ulrich
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Christoph K.
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Beitrag von Christoph K. »

Hahaha, nur leider haben wir hier keine Maisfelder. Bauern hätten wir aber genug die einen stapfen könnten. Ich denke mal, wer sich die Arbeit antut einen komplexen Konkreis ins Feld zu treten, will am Ende auch ein Foto davon haben XD.

@ Ulrich: Naja, nur komisch dass diese Blitze nur vereintzelnt auftraten. Vorher Stunden lang nichts, und danach auch nicht... bzw. nur einer pro Nacht und die Tage davor und danach auch keine Gewitter. Aber wer weiß, letzten Sommer spielte das Wetter ja generell extremst verrückt.

lg. Christoph
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UlrichW
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Beitrag von UlrichW »

Hi Christoph,

Gammastrahlen die so heftig sind, daß sie die Atmosphäre zum leuchten bringen, grillen dich! Zumindest leuchtest Du noch nachts im Bett!
Aber statische Entladungen können durchaus nur vereinzelt auftreten.

Bei uns auf dem Beobachtungshügel, jetzt nicht lachen, aber der ist 40m hoch, passiert es einem auch ab und an, daß Blitze auftreten. Es hat Monate gedauert bis wir dahinter gekommen sind was es war.

Über einem ca. 2km entfernten Maulwürfshügel führt eine Strasse, die in einer Kreuzung endet. Und immer dann wen da ein Auto nach links abbiegt, streift der Scheinwerferkegel so gerade unseren Beobachtungsplatz. Man sollte meinen, daß auf die Entfernung das Licht extrem schwach ist, aber weit gefehlt. Ist man dunkeladaptiert spiegelt sich das Licht in unseren Autofenstern, und wenn man gerade günstig rumlungert, bekommt man den Lichtblitz ab. Das ist dann immer so, als ob es blitzen würde. Und da dort wenige Autos fahren, kommt das nur selten vor. Jedenfalls schaue ich auch immer zuerst nach oben, bis mir einfällt was die Ursache ist, wenn es kein Meteorit ist.

CS
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Christoph K.
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Beitrag von Christoph K. »

Sorry Ulrich, aber das lachen konnt ich mir nicht verkneifen beim 40m-Hügel XD. Der wirkung von den Gammastrahlenblitzen bin ich mir durchaus bewusst wenn das die Erde trifft... und sollte es so sein - Gott bewahre, ist es wenigstens ein schnelles Ende. Also immer positiv denken.

Ach da fällt mir grad was ein: Letztens hab ich mit nem Arbeitskollegen über den LHC geredet, weiß nimmer in welchem Zusammenhang. Er fragt was das ist. Dann hab ich ihn gesagt, das ist der Teilchenbeschleuniger (würd mich wundern wenn der weiß was das ist)... in der Schweiz, wo alle immer Angst hatten dass er die Erde zerstört wenn man ihn einschaltet. Da wurde mir das erste mal klar wie witzig diese Behauptung doch eigentlich ist... Ich hab sowieso nen Galgen-Humor XD XD.

lg. Christoph
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PetziK
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Beitrag von PetziK »

Ulrich, ich kenne die Gegend ums Defereggental gut. Lokale Gewitter im Tal begrenzt sind möglich und ich hatte das auch schon erlebt. Ist eine plausible Erklärung für das Phänomen das Christoph beschreibt.
Ich denke aber in der höhe müßte doch ein Mag 8-9 er Himmel möglich sein, oder schien der Mond?
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Christoph K.
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Beitrag von Christoph K. »

Ich glaube die Lösung werd ich nie Erfahren XD. Vielleicht ists ja wirklich nur vereinzeltes solo-wetterleuchten auf der anderen Bergseite. Das könnte man in meinem Fall zumindest verstärkt wahrnehmen weil man im tiefsten Wald eine gescheite adaption entwickeln kann. Fragt sich dann nur was das andere Teil war was ne Minute lang geleuchtet hat.
Von den nächtlichen Schlagschatten die es bei uns richtung Osten gibt (durch mehrere Personen bezeugt) ganz zu schweigen... Das ist dann wieder ne andere Geschichte.

lg. Christoph
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