Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Was Du schon immer wissen wolltest, aber bisher nicht zu fragen wagtest...
nebuloes
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Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

Hi

:shock:
Ich gaube ich könnte noch mehr Einsteiger-Hilfe gebrauchen!


Nachdem sich meine ursprüngliche Fragestellung nach einer Software Empfehlung
http://www.astronomieforum.at/viewtopic.php?f=30&t=9414
dadurch beantwortet hat, dass CCD Stack keine Olympus RAW verarbeiten kann und DeepSkyStacker ohne Abstürze klappt - ist die Frage nach der Rauschminderung erst mal in den Hintergrund getreten.

Nun stellt sich mir allerdings gleich schon das nächste Problem:

Habe also gestern meinen ersten Versuch gestartet, die Milchstrasse abzulichten.
24mm (KB äquivalent) bei 4sec / ISO 200, 400, 800 am Stativ ohne Nachführung
Die 4sec habe ich aus den Erfahrungen vom Vortag mit dem 150mm (KB äquivalent) "errechnet", bei welchen sich 1sec als das Maximum für runde Sterne herausgestellt hatten - ohne Nachführung.
Ok, die Zeit scheint sich also mit der Brennweite linear skalieren zu lassen - für die schlussendlich angepeilten 400mm (KB äquivalent) wären dann nur mehr 1/3 sec angesagt, wenn ich da richtig liege?

Egal.
Was mein derzeit vordringlichstes Problem ist ist, dass ich auf meiner Milchstrassenaufnahme die Milchstrasse gar nicht erkennen kann. Alles eine einzige graue Suppe mit ein paar Sterndeln drin. Auf die Art wird das wahrscheinlich nie was gscheits werden, oder?
Jetzt stellt sich für mich die Frage: wie effektiv sind UHC Filter bei stadtnahen Standorten?
Und die zweite Frage welche sich mir gleich dazustellt: wie bekomme ich das Filter bei der Olympus rein? Die grösseren 2" sind immer noch zu klein, um sie vorn an die Linse dran zu pappen.

Hat schon mal einer so einen Filter "zurechtgeflext" und dann vor den Sensor gepickt? Könnte das grundsätzlich klappen? Oder handelt man sich da einen Haufen unakzeptabler optischer Fehler ein?
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Rev.Antun
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von Rev.Antun »

frage: wie war deine umgebung bei der aufnahme - also wo hast du die aufnahmen gemacht?

weitab von der stadt, in der stadt wo weniger licht war, etc ..

schau dir mal diesen artikel an ;)

http://www.scilogs.de/himmelslichter/zu ... schritten/
lg Toni
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nebuloes
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

super Milky Way Panorama ! So ähnlich hätte ich mirs vorgestellt.
:oops:

Aufnahmestandort war die Hungerburg oberhalb von Innsbruck an einem relativ dunklen Flecken.
Der Himmel war sehr klar, allerdings konnte ich auch mit freiem Auge die Milchstrasse nicht ausmachen.

Irgendwie hätte ich nicht erwartet, dass Lichtverschmutzung schon bei "einfachen" Aufnahmen zu sooo einem Problem werden würde?
Oder liegts doch an einem Fehler in der Aufnahmetechnik?
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Rev.Antun
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von Rev.Antun »

also wenn ich das jetzt richtig gelsen hab hast du mit einem 24er objektiv fotografiert?

also mit 30er brennweite und 20sec belichtung ist noch nicht wirklich ein strich zu sehen.

bist du dir sicher die richtige richtung zur richtuigen zeit gewählt zu haben, denn wenn du schon einige zeit ca 20-30 min im dunkeln warst dann solltest am berg oben die milchstraße schon erkennen :(
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Rev.Antun
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von Rev.Antun »

also hab mir mal die gegend dort angesen - wenn du direkt nach innsbruck runtersiehst dann müsste das ja am berg aussehen wie ein monster licht kegel :shock:
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

Rev.Antun hat geschrieben:also wenn ich das jetzt richtig gelsen hab hast du mit einem 24er objektiv fotografiert?

also mit 30er brennweite und 20sec belichtung ist noch nicht wirklich ein strich zu sehen.
Es war ein 12mm Objektiv - bei Four Thirds rechnet sich die Sensorgrösse mit 1:2 um - somit 24mm KB äquivalent.
Ok, 20sec scheint mir jetzt zwar viel, werde ich aber probieren - wollte fürs Stacking auf der sichern Seite sein, die Belichungsreihen sind aber nun sowieso für die Tonne .
Edit:
Vielleicht wars ja gar nicht die Pollution sondern einfach zuwenig Belichtung, das wäre lässig!
Rev.Antun hat geschrieben: bist du dir sicher die richtige richtung zur richtuigen zeit gewählt zu haben, denn wenn du schon einige zeit ca 20-30 min im dunkeln warst dann solltest am berg oben die milchstraße schon erkennen :(
Nein, ich kenn mich am Himmel ehrlich gesagt nicht besonders aus.
Laut Stellarium hätte sich die Milchstrasse aber von Osten bis Westen ziehen sollen wenn ich das richtig verstanden habe.
Ich habe irgendwo in Richtung Orion in SSO gehalten (den find ich :) ) mit reichlich Platz nach allen Seiten.
Irgendwo hätte die Milchstarasse dann ja wohl sein sollen?
:oops:

Rev.Antun hat geschrieben:also hab mir mal die gegend dort angesen - wenn du direkt nach innsbruck runtersiehst dann müsste das ja am berg aussehen wie ein monster licht kegel :shock:
ja, man hat die Stadt im Wesentlichen südlich direkt unter sich und einigermassen freie Sicht nach W, S, O.
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von mn2014 »

nebuloes, ich glaube Du gehst Die Sache falsch an. Ohne Nachführung wirst Du meiner Meinung nach nicht glücklich werden.
Du solltest Dir primär Gedanken zu einer parallaktische Montierung machen. Der Himmel kann noch so perfekt sein, ohne Nachführung wird das nix. Ob man nun einen Filter vor die Kamera klemmt, oder nicht ist auch zweitrangig. Du brauchst einfach die Belichtungszeit. Die Software ist jedenfalls vorerst zweitrangig. Pixinsight habe ich übrigens nie verstanden, Astroart ist nach meinem Geschmack die attraktivere Alternative und mit Freeware kommst Du am Anfang sicher auch aus.
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von astrochris »

Hallo Nebuloes, (noch immer namenlos?)

Geniale Milchstraßenaufnahmen gibt es hier, lies Dich mal ein, gibt dort auch ein paar Tipps vom Threadersteller wie die Bilder entstanden sind.

An anderer Stelle gibt es die Möglichkeit gegen eine kleine Spende eine Anleitung zum Thema "Nachfotographie" herunterzuladen. Die Spende ist freiwillig, nachdem ich es selbst heruntergeladen habe und gesehen habe wie viel Arbeit der Autor da rein gesteckt hat, habe ich gerne ein paar Euro gespendet, das war es wert.

Vielleicht hilft es Dir. Fällt zwar mehr in den Bereich Twan-Photographie, aber man sieht, es geht auch ohne Nachführung, guter Himmel vorausgesetzt :D.

lg&cs
Chris
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nebuloes
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

mn2014 hat geschrieben:nebuloes, ich glaube Du gehst Die Sache falsch an. Ohne Nachführung wirst Du meiner Meinung nach nicht glücklich werden.
Du solltest Dir primär Gedanken zu einer parallaktische Montierung machen. Der Himmel kann noch so perfekt sein, ohne Nachführung wird das nix. Ob man nun einen Filter vor die Kamera klemmt, oder nicht ist auch zweitrangig. Du brauchst einfach die Belichtungszeit. Die Software ist jedenfalls vorerst zweitrangig. Pixinsight habe ich übrigens nie verstanden, Astroart ist nach meinem Geschmack die attraktivere Alternative und mit Freeware kommst Du am Anfang sicher auch aus.

Danke für den Hinweis auf Astroart, ich werde mir das mal anschauen.
DeepSkyStacker geht zwar grundsätzlich, aber offenbar kann der nicht innerhalb des Bildes korrigiern, oder ich habe noch nicht herausgefunden wie das geht.

Bei Objektiven - wie bei meinem 12mm WW - welche recht starke geometrische Verzerrungen aufweisen, klappt das dann offenbar mit dem Stacken überhaupt nicht mehr. Die Randbereiche schauen grauslig aus.

Nachführung überlege ich noch. Erst mal will ich mich orientieren ob ich "den Rest" überhaupt auf die Reihe bekomme.
GoTo würde mir sehr taugen - aber der StarAdventurer ist halt gar so verlockend

astrochris hat geschrieben:Hallo Nebuloes, (noch immer namenlos?)

Geniale Milchstraßenaufnahmen gibt es hier, lies Dich mal ein, gibt dort auch ein paar Tipps vom Threadersteller wie die Bilder entstanden sind.

An anderer Stelle gibt es die Möglichkeit gegen eine kleine Spende eine Anleitung zum Thema "Nachfotographie" herunterzuladen. Die Spende ist freiwillig, nachdem ich es selbst heruntergeladen habe und gesehen habe wie viel Arbeit der Autor da rein gesteckt hat, habe ich gerne ein paar Euro gespendet, das war es wert.

Vielleicht hilft es Dir. Fällt zwar mehr in den Bereich Twan-Photographie, aber man sieht, es geht auch ohne Nachführung, guter Himmel vorausgesetzt :D.

lg&cs
Chris
Danke für die Links, werde das mal duchgehen - sind aufs erste Anschauen jedenfalls phantastische Aufnahmen !


Rev.Antun hat geschrieben: also mit 30er brennweite und 20sec belichtung ist noch nicht wirklich ein strich zu sehen.

Gestern waren noch mal gute Bedingungen und ich in der Höhe - weitab von städtischer Lichtverschmutzung.
Mit 20sec bei ISO 800 und F3,6 hats mit der Milchstrasse schon deutlich besser geklappt.
Allerdings hatte ich an diesem Standort auch mit freiem Auge kein Problem die Milchstrasse zu sehen.

Die Bilder sind - auch gestackt (ca. 50Stk) - noch nichts zum herzeigen, aber zumindest ists nicht nur graue Suppe mit ein paar Punkterln.
Zumindest in Bildmitte sind die Sterne rund - ab spätestens der Hälfte zum Rand hin klappts wegen der geometrischen Verzerrungen des WW nicht mehr und es gibt Striche.
Aber ist immerhin ein Anfang.
:D
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von mn2014 »

Kleine Anmerkungen: Gestackt wird, um das Rauschen zu reduzieren und nicht um mehr Signal zu erhalten. Wenn die Belichtungszeiten im vorhinein schon so kurz sind, daß die Signale im Rauschen untergehen, wird man durch mehr Bilder auch nicht glücklich. Die Signalintensitäten der Sterne sind in jedem kurzbelichteten Bild gleich schwach. Anders gesagt: Würde man immer mehr Details erkennen, durch bloßes Stacken einer Unsumme an Einzelbildern, würden wir einfach wie bei Planetenaufnahmen ein Video drehen und die Einzelbilder verrechnen. Das geht bei lichtschwachen Objekten (DeepSky) nicht.
Also primär so lange wie möglich belichten; die Grenze ist überschritten, wenn die Sterne zu Eiern werden. Abhilfe schafft eine genaue Nachführung der Montierung, dann eine noch bessere Nachführung unter Zuhilfenahme eines Autoguiders. Wie weit man sich mit der Iso spielt, ist eine Frage der Qualität und der Kühlung des Chips. Geht das eigentliche Signal in einer Suppe aus Lichtverschmutzung unter, ist ein entsprechender Filter (z.B.: Schmalband), oder simpel ein besserer Standort eine Option. Die Brennweite ist ein weiterer Punkt: eine lange Brennweite erfordert eine genauere Nachführung. Eine kurze Brennweite erlaubt hingegen längere Belichtungszeiten. Durch eine kleine Blendenzahl (zB. f2, oder f4) sammelt man mehr Photonen in der vorgegebenen Zeit; abhängig von der Qualität des Objektivs / Telekops kommt man aber schneller in den "Genuß" von optischen Problemen, wie Vignetierung.
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

mn2014 hat geschrieben:Kleine Anmerkungen: Gestackt wird, um das Rauschen zu reduzieren und nicht um mehr Signal zu erhalten. Wenn die Belichtungszeiten im vorhinein schon so kurz sind, daß die Signale im Rauschen untergehen, wird man durch mehr Bilder auch nicht glücklich. Die Signalintensitäten der Sterne sind in jedem kurzbelichteten Bild gleich schwach. Anders gesagt: Würde man immer mehr Details erkennen, durch bloßes Stacken einer Unsumme an Einzelbildern, würden wir einfach wie bei Planetenaufnahmen ein Video drehen und die Einzelbilder verrechnen. Das geht bei lichtschwachen Objekten (DeepSky) nicht.
Also primär so lange wie möglich belichten; die Grenze ist überschritten, wenn die Sterne zu Eiern werden. Abhilfe schafft eine genaue Nachführung der Montierung, dann eine noch bessere Nachführung unter Zuhilfenahme eines Autoguiders. Wie weit man sich mit der Iso spielt, ist eine Frage der Qualität und der Kühlung des Chips. Geht das eigentliche Signal in einer Suppe aus Lichtverschmutzung unter, ist ein entsprechender Filter (z.B.: Schmalband), oder simpel ein besserer Standort eine Option. Die Brennweite ist ein weiterer Punkt: eine lange Brennweite erfordert eine genauere Nachführung. Eine kurze Brennweite erlaubt hingegen längere Belichtungszeiten. Durch eine kleine Blendenzahl (zB. f2, oder f4) sammelt man mehr Photonen in der vorgegebenen Zeit; abhängig von der Qualität des Objektivs / Telekops kommt man aber schneller in den "Genuß" von optischen Problemen, wie Vignetierung.

Danke dass du das auseinander dröselst !
Den Zusammenhang mit dem S/N Verältnis bei zu schwacher Belichtung hatte ich mir anfangs nicht ausreichend klar gemacht und viel zu knapp belichtet (im zweiten Anlauf wohl immer noch zuwenig).

Ich wollte einerseits runde Sterne und zudem wollte ich auch nicht überbelichten um die Sterne nicht aufzublähen und wegen hohem ISO hatte ich wegen Rauschen auch noch Bedenken
:oops:

Ich habe inzwischen viele astro pages besucht, aber wie macht man das mit der Belichtung wirklich?
Reines "try and error" vor Ort + jahrelange Erfahrung ?
Das Kamera-Histogramm scheint mir bei Astro nicht hilfreich - oder ich steh noch im Wald, wie es bei Astro "richtig" zu interpretieren wäre.

Scheint mir, ich muss für Astro Fotografie komplett umdenken.

Wegen Nachführung mache ich mir viel Gedanken, komme aber dz immer zum selben Ergebnis: es gibt die supersten Geräte - aber an mir wären sie dz wohl verschwendet.
Wenn, dann dürfte das Beste sein mit was "kleinem" zu beginnen und falls sich mir Astro erschliesst einen weiteren/ späteren Schritt zu besserem Gerät gleich schon vorausdenken.


###

Was ich grad auch noch recherchiere:
ob es wen gibt der mir zB eine noch rumliegende Olympus E-PL1 auf Astro umbauen würde - sozusagen als billiges Probedingens.

Wenn ich das richtig verstandne habe, ists nicht nur dass dann auch der nahe IR Bereich aufgenommen wird, sonder dass generell auch die Effektivität im roten Berich um mehrere Blenden verbessert wird?
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von mn2014 »

Schau ´mal auf der webpage von Teleskop-Austria unter Reisemontierungen nach. Da gibt´s die "Vixen Polarie Star Tracker" (sehr klein und handlich), aber Tommy wird Dich sicher noch besser beraten können. Ich glaube, da gibt´s seit einiger Zeit auch schon andere Alternativen (irgendwo hier im Forum war dieses Jahr ein Bericht von ihm). Selber habe ich so etwas noch nicht verwendet, aber das wäre nach meinem Gefühl eine Option für Dich. Im Netz gibt´s zu solchen Geräten auch nette, beeindruckende Bilder, Anleitungen, Erfahrungsberichte. Im Prinzip wird nur die Kamera daran montiert, das Dings eingenordet und schon kann´s los gehen mit der ~ langen ~ Belichtung. Dann kannst auch mit Iso 200 arbeiten und hältst das Rauschen im Zaum.
nebuloes
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

Rein für WW Aufnahmen wäre die Vixen Lösung wohl ok

Aber als Einstieg hätte ich eher den Star Adventurer angepeilt.
Mit Teleobjektiv komm ich schnell auf 3kg, da wirds wohl eher was mit einer Option zu Ausgleichsgewichten brauchen ?
mn2014
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von mn2014 »

Stimmt, die Vixen Polarie trägt nur 7 lbs (3.5kg). Der StarAdventure war das neuere Teil, welches zuletzt vom Tommy vorgestellt wurde. Ist für mich auf den ersten Blick sicher die bessere Lösung und zudem für später auch offen für ein kleines Teleskop. Also gib Dir einen Ruck und quatsch den Tommy (teleskop austria) zwecks Details, Zubehör und Erfahrung an. Bei dem Preis ist eh nix verhaut.
nebuloes
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

Bei Thomas Henne habe ich eine Richtschnur zum"richtigen" Belichten mit der DSLR gefunden:
http://www.distant-lights.at/tipps_aufnahme.htm

Mit erhellenden Beispielbildern - Super !

Jetzt muss ich das nur noch für mich auf die Reihe bekommen.
:)
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von mn2014 »

Weil´s mir gerade einfällt: Ich kann Dir das Buch "Astrofotografie: Blick zum Himmel mit der digitalen Kamera" Edition Profifoto von Roland Störmer (vorderseitig ist ein Teil des Cirrusnebel abgebildet) uneingeschränkt empfehlen. Mit dem Buch wird man als Anfänger sehr gut bedient.

So, und nun viel Spaß mit dem Nachthimmel.

LG
nebuloes
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

Danke für den Literatur Tipp!
(Bin aber nicht so der Bücherwurm)
:oops:


###

Jetzt wirds dann Ernst ! Der Star Adventurer ist am Weg, dann gibts keine Ausreden mehr.
Aber vielleicht gibts auch nur bald einen günstigen Gebrauchten hier?
:shock:

Dumm nur, dass ich die Bahtinov Maske vergessen hab. Muss ich halt das nächste Mal im Laden Linz oder Wien vorbeischauen.

###

Versuche mich derweil grad mit Filtern zurechzufinden.
Bei der DSLR ist das Rotspektrum stark beschnitten - wie ich lese, könnte es 4x so effizient / hell ausgelesen werden wenn der entsprechende Sensor-Filter entfernt würde. Also ca. 2 Blenden Gewinn.

Könnte man diese Rot-Schwäche von unmodifizierten Kameras nicht genau so gut mit zusätzlichen Aufnahmen ausgleichen? Speziell wenn man einen Filter verwenden würde, welcher alle kürzeren Wellenlängen sperrt?
Ist das falsch gedacht?

Könnte der Durchlassfilter für Rot dann einfach hinter die letzte Linse des Objektivs gepickt werden?
Welcher Filter könnte das dann sein?
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von mn2014 »

Die üblichen DSLRs sind so konzipiert, daß möglichst nur das sichtbare Spektrum des Lichts auf den Chip kommt (sage ich ´mal so lapidar); UV, oder IR Strahlung würde zu Artefakten, erhöhtem Rauschen und Problemen mit der "korrekten" Farbwiedergabe bei Tageslichtfotografie führen. Wenn Du nun bei einer "unmodifizierten" DSLR (also noch mit Sperrfilter im roten Bereich), weitere Filter in irgendwelchen anderen Bereichen des sichtbaren Wellenlängenbereichs vorsetzt, so reduzierst Du nur die Signale des entsprechenden spektralen Bereichs, aber verstärkst nicht das für die Astrofotografie wichtige Signal im Rot (darum lassen auch viele ihre DSLR modifizieren...der Filter wird entfernt). Inwieweit Schmalbandfilter für DSLRs sinnvoll sind, soll Dir besser jemand anderer erzählen, oder Du googelst ein bisschen. In dem vorgeschlagenen Buch findest Du sicher auch kurze und prägnante Informationen (keinesfalls hochtrabend schwierig, sondern sehr zeitweilig zu lesen...ich empfehle es Dir sehr). Mit DSLRs habe ich seit Jahren nichts mehr am Hut, ich nehme für die Astrofotografie eine Moravian G2-8300 monochrom CCD mit Filterrad und für die Tageslichtfotografie eine Fuji X100.
nebuloes
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

Ok danke.

Ist mir natürlich klar, dass man mit einem zusätzlich vorgeschalteten Filter nichts "gewinnt".
Jedenfalls keine Reduktion der Belichtungszeit und nicht in dem Sinne als dass dann in diesem Rot-Licht mehr rauskommen würde.

Soweit ich gesehen habe - wenn ichs recht interpretiere - sind die schmalbandigen Durchlassfilter sehr gut was ihre Durchlässigkeit im angepeilten Bereich anbelangt: weit über 90%. also mehr oder wendiger völlig transparent.

Deren "Gewinn" läge bei den zusätzlich zu machenden Aufnahmen darin, dass ich eben die anderen Farbkanäle nicht übersteuere wenn ich zB eine 4x so lange Rot-Belichtung hinterherschiebe.

Warum tut man das nicht (als DSLR'ler)?
Da muss irgend ein Haken an der Sache sein den ich nicht erkennen kann?
nebuloes
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

Im Zusammenhang mit der Nachführung steh ich auch zu einem weiteren Problemkomplex im Wald.
:oops:


Wie ist das mit der maximal erreichbaren Schärfe?
Wenn ich - mit Nachführung - lange belichte, dann ist wohl irgendwann die Nachführgenauigkeit das Limit für die maximale Belichtungszeit per sub frame.
Bei low ISO kann es - was ich so gesehen habe - ganz schon lange dauern bis die Belichtung vom Rauschen her in einem guten Berich ist.

Wenn ich jetzt zB im Rot-Licht um 4x länger belichten möchte - um eine Astromodifikation der Kamera zu umgehen - dann komme ich wohl irgendwann an die Grenzen des Star Adventureres.

Andersrum gefragt: wie ist die Genauigkeit bei einer Montierung charakterisiert bzw vieviel kommt bei einer bestimmten Brennweite als max Belichtungszeit raus?
Zuletzt geändert von nebuloes am 28.11.2014, 17:53, insgesamt 3-mal geändert.
nebuloes
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

Im Zusammenhang mit der Verzeichnung meines WW Objektives steh ich auch noch zu einem anderen mich interessierenden Themenkomplex im Wald
:oops:

Die geometrische Verzeichnung meiner Objektive scheint doch recht beachtlich zu sein. Jedenfalls für Astro-Anwendung.

Kann man dem damit begegnen, dass man RGB voneinander getrennt stackt und dann beim zusammenführen der Farben eintsprechend zieht und quetscht damit alles schön übereinander liegt?
Sozusagen eine super CA Entfernung.

Um auf die Filtergeschichte zurückzukommen:
Wenn ich vor die relativ breiten Bayer Filter jeweils schmalbandig RGB vorschalte, sollte eine "super CA Entfernung" dann nicht noch präzieser klappen?
mn2014
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von mn2014 »

Viele Fragen - gutes Buch (Digitale Astrofotografie; Grundlagen und Praxis der CCD und Digitalkameratechnik; Oculum Verlag; Axel Martin, Bernd Koch). Allerdings wird Dich die Fülle an Infos erschlagen. Aber die Theorie und Matematik hast Du dort bis zum Abwinken drinnen. Ob´s für die Praxis eines Anfängers auch sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Darum zuerst das von mir erstgenannte Werk von Roland Störmer reinziehen! Für DSLR Astrofotografen gibt´s auch weitere Bücher (bitte selber suchen, ich hab´ wie bereits erwähnt mit DSLRs nix mehr am Hut).

Ad Filter, folgende Situation: Man möchte bestimmte Nebelregionen am Nachthimmel abbilden. Der wichtigste Filter ist hierfür wohl der HII-Schmalbandfilter. Vorteil: man blendet anderes Licht weitgehend aus (je nach Qualität des Filters) und kann somit länger belichten und erhält einen deutlich besseren Kontrast. Bei manchen Objekten am Himmel bringt das aber gar nichts, weil dort kein angeregter Wasserstoff in nennenswerter Menge zu finden ist. Ebenso kannst Du Dir wohl einen OIII Filter ersparen, weil dieser primär für z.B.: bestimmte planetarische Nebel (Supernova-Überreste) interssant ist, aber dafür auch eine relativ große Brennweite nötig ist. Ein kleines blaues Pünktchen auf der Milchstraßen Weitwinkelaufnahme wird den Aufwand sicher nicht rechtfertigen.

Zur farblichen Bearbeitung von Astrofoto gibt´s sehr unterschiedliche Ansichten, kurz gesagt ist´s aber eine Frage der softwareseitigen Bearbeitung. Da werden Kanäle getrennt, einzeln bearbeitet bzw. wieder zuammengeführt (Ebenentechniken)...das soll Dir einen DSLRler ´mal genau erklären. Zu viel Belichtung ist jedenfalls das geringere Problem, als zu wenig Belichtung. Wenn Du einen dunklen Himmel abbildest, werden eben irgendwann die im Prinzip wenig spektakulären Sterne zu überbelichteten weißen Punkten, während sich die interessanten Strukturen (Nebel) noch nicht ´mal deutlich abheben. Soweit ich weiß, zu dem Zweck werden oftmals Sterne und Nebelregionen in zwei separaten Schritten mittels Software als eigene Ebenen bearbeitet und dann wieder zusammengeführt. Laß es mich mal überspitzt sagen: Sterne, als solche, sind das Zeug da oben am Himmel, das uns am wenigsten interessiert. Nett zur Orientierung, oder in kumulierter Anordnung, aber ansonsten ziemlich egal. Ob da eine Sternfarbe mehr ins rot, blau, weiß geht, ist sekundär (insbesondere auf WW-Aufnahmen).

Optische Verzeichnungen sind mit jedem System gegeben, ein Schritt der Bildbearbeitung ist daher, diese Probleme durch Flat-Fields auszugleichen. Nicht zu vergessen, am Ende der Bildbearbeitung werden die Ränder oft auch beschnitten, um die schlimmsten Artefakte nicht zu zeigen.

Bezüglich Montierung: Ja, eine gute Montierung erlaubt eine längere Belichtungszeit, als eine miese, zu schwach konzipierte. Vergessen sollte man dabei aber auch nicht, daß alleine die genaue Ein-Nordung, die Balanzierung, der Wind, die Verschraubungen, die Temperatur, usw. tagesabhängig Einfluß auf die Qualität der Nachführung haben. Ein gutes Autoguiding bringt hier viel mehr. Über die maximale Dauer der Belichtung kann man streiten. Gewisse Objekte erfoldern möglichst lange Einzelbelichtungszeiten, andere Objekte fotografiert man besser mit relativ kurzen Belichtungen, dafür aber öfter. Es ist zu einem hohen Grad pure Erfahrung. Für mich stellt sich beispielsweise oft die Frage, ob ich meine Gerätschaft stundenlang auf ein einziges Objekt ausrichte um eine große Menge langbelichteter Bilder zu erhalten und dabei das Risiko eingehe, daß mir die Gerätschaft dazwischenfunkt (Stromaussetzer, Taubeschlag), das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht (sehr oft), ein Tier gegen die Montierung läuft, usw. Oder ob ich mich an ein neues Objekt mit einigen Kurzbelichtungen und verschiedenen Filtern herantaste, um eben Erfahrung für eine andere Beobachtungsnacht zu sammeln. Einen guten Richtwert erhält man für bestimmte Objekte, wenn man sich die Arbeiten anderer User (z.B.: hier im Forum) anschaut. Die EDV ist dann aber noch ein Punkt, wo ich oft nur staunen kann, was hier manche Leute zusammenbringen.

Meine Empfehlung: Halte den Aufwand erst einmal klein. Ordentliche gut transportable Montierung, Deine Kamera und ein bisserl Literatur und Freeware-Software. Fertig. In einem halben Jahr kannst Du dann genauer abschätzen, was Du noch brauchst, was Du ändern solltest. Wahrscheinlich wirst Du Dich zu allererst um einen MGEN umschauen. Alleine die Kamera ist eine weitere Glaubensfrage und irgendwann bleibst Du wohl bei einer modifizierten Astro Canon oder bei einer gekühlten sauteuren CCD hängen. Dann kommt ein kleiner Refraktor, oder ein großer Reflector dazu. Dann reicht das alles nicht mehr und eine zweites System mit RC oder SC braucht man, dann vielleicht eine eigene feste Säule, dann eine Hütte, usw. Eine Planetencam, Zubehör, Reducer, Barlow, diverse Okulare (weil spechteln will man ja auch mal),...

Daher, nimm erst einmal was Du hast und versuche das Beste herauszuholen was damit möglich ist.
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

mn2014 hat geschrieben: Laß es mich mal überspitzt sagen: Sterne, als solche, sind das Zeug da oben am Himmel, das uns am wenigsten interessiert. .

LOL !!!


###

Ja ich denke inzwischen auch, mit den ersten länger belichteten Aufnahmen wird sich für mich einiges weisen.
Danke.
nebuloes
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

Nochmal Software:

Plage mich nun schon viele Stunden mit der Trial Version von Maxim DL und hechle duch x Tutorials.
Soweit so gut, und der Lerneffekt ist super - nur - warum läuft Maxim unter WIN 7 64bit so zäh?

Ist das bei euch auch so?
Höchstens 12% CPU Auslastung bekomme ich laut Taskmanager zusammen - was bei mir beim stacken und diversen Filtern zu ewigen Wartezeiten führt
Das könnte alles fast 10x so schnell gehen !

Die Kompatibiliität versuchsweise auf XP gestellt - leider gleiches Schnarchtempo???
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Rev.Antun
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von Rev.Antun »

nebuloes hat geschrieben:Nochmal Software:
warum läuft Maxim unter WIN 7 64bit so zäh?

Ist das bei euch auch so?
Höchstens 12% CPU Auslastung bekomme ich laut Taskmanager zusammen - was bei mir beim stacken und diversen Filtern zu ewigen Wartezeiten führt
Das könnte alles fast 10x so schnell gehen !
welche cpu?
wieviel speicher?
wieviel platz auf der hd noch frei für software?
lg Toni
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Mein Equipment

Seit die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr.

Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten :)
nebuloes
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

Hat sich erledigt.

Die gegenwärtig unvollständige Implementierung des multi threading in Maxim DL (32bit Software) erlaubt ganz einfach nicht mehr speed.
Erstaunlich.
nebuloes
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

Da mich die Genauigkeitsanforderung fürs korrekte Einnorden doch sehr beschaftigt, habe ich hierzu folgendes Elaborat gefunden:

http://www.astronomie-papenburg.de/Ausr ... ierung.pdf


1.)
Habe ich recht verstanden, dass ein Einnordungsfelhler von 1' zu einer Drift von 26" je Minute Beobachtungszeit führt?
(Laut Anhang 1 "Das Scheinerverfahren zur Poljustierung" von Roger Leifert)

2.)
Hab ich das richtig recherchiert, dass ich duchschnittlich mit einer seeing-Begrenzung von ca 3" rechnen kann ?

3.)
Darf ich daraus ableiten, dass der Einnordungsfehler - für eine seeing-Begrenzung - maximal ca 9" je Minute Beobachungszeit sein dürfte?
Bzw. wenn ich 10min belichten möchte, müsste auf ca 1" genau eingenordet sein?

4.)
Habe ich das richtig recherchiert dass der Himmelsnordpol zum Polarstern ca 1 Grad Abweichung aufweist?

5.)
Darf ich dann aus allem obigen zusammenfassend ableiten, dass der Polarstern im Polsucher mit einer Abweichung von 1/(60x60) = 1/3600 des Radius des Präzessionskreises getroffen werden müsste, um 10min ohne jeden Einnordungsfehler belichten zu können (seeing begrenzt)?


Uff, das schiene mir dann irgendwie unerreichbar.
:(
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TONI_B
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von TONI_B »

nebuloes hat geschrieben:1.)Habe ich recht verstanden, dass ein Einnordungsfelhler von 1' zu einer Drift von 26" je Minute Beobachtungszeit führt?
Drift wobei? Beim Fotografieren mit oder ohne Nachführkorrektur? Beim Scheinern?
nebuloes hat geschrieben:2.)Hab ich das richtig recherchiert, dass ich duchschnittlich mit einer seeing-Begrenzung von ca 3" rechnen kann ?
Durchschnittlich ja. Mit viel Glück hast du manchmal 1" (aber sicher nicht über Stunden), meist aber viel mehr (10").
nebuloes hat geschrieben:3.)Darf ich daraus ableiten, dass der Einnordungsfehler - für eine seeing-Begrenzung - maximal ca 9" je Minute Beobachungszeit sein dürfte?
Bzw. wenn ich 10min belichten möchte, müsste auf ca 1" genau eingenordet sein?
Nein, weil du mit einer "normalen" Montierung ohnehin "Guiden" musst. D.h. es muss eine permanente Korrektur der Nachführung erfolgen. Du kannst deine Montierung extrem genau aufstellen - trotzdem wird es zu Abweichungen kommen: die Motoren, das Getriebe und die Schnecke der Montierung verursachen einen (periodischen) Fehler; die Refraktion (=Brechung) des Lichts hebt die Sterne je nach Höhe über dem Horizont verschieden stark an; die Montierung wird sich möglicherweise durchbiegen usw. usw. Es gibt zwar Montierungen, die das (weitgehend) berücksichtigen (zB die ASA-Montierungen), aber die kosten dementsprechend.
nebuloes hat geschrieben:4.)Habe ich das richtig recherchiert dass der Himmelsnordpol zum Polarstern ca 1 Grad Abweichung aufweist?
In etwa, ja.
nebuloes hat geschrieben:5.)Darf ich dann aus allem obigen zusammenfassend ableiten, dass der Polarstern im Polsucher mit einer Abweichung von 1/(60x60) = 1/3600 des Radius des Präzessionskreises getroffen werden müsste, um 10min ohne jeden Einnordungsfehler belichten zu können (seeing begrenzt)?
Nein, siehe oben. Es reicht 1' damit man vernünftig guiden kann. Es tritt dann lediglich eine Bildfelddrehung um den Leitstern auf.
lG
TONI


TS 12"RC; Skywatcher ED120, Esprit 100, Lacerta ED72, EQ8, EQ5, SA; Sony A77II, Sony A7(mod), Sony Nex5(mod), Sony A7r(mod), SonyA7s(mod), ASI174MM, ASI120MM-S, ASI185MC, ASI071C-cool; ASI 2600MC
nebuloes
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

TONI_B hat geschrieben:Nein, siehe oben. Es reicht 1' damit man vernünftig guiden kann. Es tritt dann lediglich eine Bildfelddrehung um den Leitstern auf.
Ok, danke,
Das scheint für mich schon wesentlich leichter händelbar zu sein.


###
zu1
Das mit der Drift habe ich aus dem verlinkten paper.
Hätte das so verstanden, dass damit eine drift/ Abweichung von der scheinbaren Bahnkurve gemeint ist - und somit 1:1 der sichtbaren Abweichung bei 100%igem tracken entspräche?

zu2
ok

zu3
Ahh, Refraktionsunterschiede - ist für mich neu!
Muss ich mich erst einlesen.
Diesbezüglich bin ich aber mit einem einachsigem Tracker - wie dem Star Adventurer - offenbar so oder so aufgeschmissen?

zu4
ok

zu5
ok.
Abseits des guidens hat mich eben interessiert, was mit reinem tracken zu holen wäre bzw was die Anforderungen für ein optimales Ergebnis - für sagen wir mal angepeilte 10min Belichtungszeit - sein müssten.
Mein dz Aufbau ist ja eher "Marke Lämmerschwanz", aber ich könnte dies oder das vielleicht optimieren

Stehe noch am Anfang, habe ja noch keine einziges Bild im Kasten - erst kein Tracker dann kein Himmel. Sorry falls meine Fragen / Überlegungen doof erscheinen
:oops:
Zuletzt geändert von nebuloes am 08.12.2014, 08:46, insgesamt 1-mal geändert.
nebuloes
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Re: Ich steh' im Wald / Anfängerfragen querbeet

Beitrag von nebuloes »

nebuloes hat geschrieben: ...habe ja noch keine einziges Bild im Kasten ...
Stimmt nicht ganz, eines habe ich zum zeigen:


Bild

nebuloes hat geschrieben:
Gestern wars nichts mehr mit ausprobieren des frisch erhaltenen Star Adventurer: Wolkendecke über mir und unter mir.
Jedenfalls bis ich dann auf der ersatzweise gemachen 1min TWAN - quer übers Tal - doch noch ein paar Sternchen entdeckte .
Ist ein nettes (und superscharfes) Bildchen geworden mit Fliegerspur welche im Wolkenmeer versinkt, halt kein Astro.
:wink:

Es hatte davor grad noch gereicht, für eine viertel Stunde den einzigen sichtbaren Stern mit dem Polarscope anzuvisieren um das zumindest mal probiert zu haben - der Nordstern war sowieso nicht zu sehen gewesen (davon abgesehen, dass ich erst in die falsche Richtung gepeilt habe :oops: )

Kommt Zeit kommt Rad und kommt mit Rad ErFahrung dann.


Könnte man die Wabblerei in der Lichtspur als eine Auswirkung des Seeing annehmen?

Bild

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