Beugungsbegrenzt mit 2,4 µm Pixelraster bei f/5 ?
Verfasst: 26.01.2022, 14:57
Nach dem Rayleigh-Kriterium werden zwei eng stehende Sterne getrennt abgebildet, wenn ihr Abstand größer ist als der Radius des ersten Beugungsminimums. Dieser Radius ist eindeutig durch die Lichtwellenläge und das Öffnungsverhältnis der abbildenden Optik gegeben. Bei einer Lichtwellenlänge von 550 nm im Bereich des grünen Lichts liegt der Rayleigh-Abstand bei 1,34 µm. Bei f/5 ergibt sich somit für die getrennte Abbildung zweier Sterne nach Rayleigh ein Minimalabstand von 3,36 µm. Erstaunlich ist nun, dass man in der Praxis mit einem Pixelraster der Kamera von 2,4 µm das Auflösungsvermögen einer f/5 Optik breits weitestgehend erreicht, siehe https://www.astrotreff.de/forum/index.p ... m-bei-f-5/, denn das steht offenbar im Widerspruch zum Nyquist-Shannon-Kriterium, wonach die Abbildung einer Sinuswelle die doppelte Abtastrate des Sensors erfordert. Möglicherweise kommt hier einfach die Tatsache zum Tragen, dass wir die Abbildungsschärfe unserer hochauflösenden Astrofotos eher im roten als im grünen Wellenbereich gewinnen. Für rotes Licht mit 630 µm Wellenlänge kommen wir nach Rayleigh auf einen Abstand von 3,84 µm und mit 2,4 µm Kameraraster dem Abtastkriterium nach Nyquist-Shannon schon deutlich näher.