hallo,
im Sky&Telescope 5/2011 ist ein Artikel von Richsrd Crisp (netter Name für einen Fotografen) über RBI "residual bulk image" - ein Problem von CCD Chips, dass bei einer Belichtung sich Elektronen in den Silizium Chip direkt unter den Pixeln verirren und nicht mit ausgelesen werden. Während der folgenden Belichtungen können die aber langsam zurückdiffundieren und dann ausgelesen werden, obwohl gar kein Licht aufs Pixel gefallen ist, z.B. bei Dithering. So entstehen Geisterbilder, zb in der Nähe heller Sterne, die beim Stacken dann nicht entfernt werden, weil die Rückdiffusion über Stunden dauern kann und so auf allen Bildern drauf ist.
Um dem zu begegnen wird die Kamera zwischen den Aufnahmen mit Licht geflutet ("light flooding"), um einfach gleiche Bedingungen für alle Pixel wiederherzustellen. Das kann zu Streifen in den Darks führen wegen Unregelmässigkeiten im Chip (bei skalierten Darks lassen sich diese nicht entfernen).
Soweit aus dem Artikel berichtet. Frage an alle CCD Fotografen: Merkts ihr da was davon? Wie ist das bei den unterschiedlichen Kameratypen? Wie sind eure Erfahrungen? Bitte um Rückmeldungen dazu!
lg Tommy
RBI bei CCD Chips - Geisterbilder - Umfrage
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Hallo Tommy,
es gibt CCD Chips die darauf anfällig sind, zb der KAF16803 und KAF09000, um ein paar zu nennen die bei High End Amateuren verbreitet sind. Bei Kameras mit diesen Chips sind serienmäßig hoffentlich IR Dioden eingebaut, die das alles übernehmen (FLI und Apogee machen das). Da bekommt der User garnix mehr davon mit.
Profi Astronomen machen es so: bei Raumtemperatur den CCD Chip einmal flashen, anschließend sofort auf -120°C kühlen. Die gefangenen Elektronen sind dann nicht mehr mobil und bleiben dort für mindestens 6 Monate. So umgehrt man das RBI und die Quantum Efficiency Hysteresis.
Was die meisten wahrscheinlich interessiert: der Kodak KAF8300 hat sowas meines wissens nicht.
Viele Grüße
Daniel
es gibt CCD Chips die darauf anfällig sind, zb der KAF16803 und KAF09000, um ein paar zu nennen die bei High End Amateuren verbreitet sind. Bei Kameras mit diesen Chips sind serienmäßig hoffentlich IR Dioden eingebaut, die das alles übernehmen (FLI und Apogee machen das). Da bekommt der User garnix mehr davon mit.
Profi Astronomen machen es so: bei Raumtemperatur den CCD Chip einmal flashen, anschließend sofort auf -120°C kühlen. Die gefangenen Elektronen sind dann nicht mehr mobil und bleiben dort für mindestens 6 Monate. So umgehrt man das RBI und die Quantum Efficiency Hysteresis.
Was die meisten wahrscheinlich interessiert: der Kodak KAF8300 hat sowas meines wissens nicht.
Viele Grüße
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Hallo Tommy,
weil ich gerade wieder beim schmökern der Fachliteratur darauf gestoßen bin: RBI tritt nur dann auf wenn du Langwelliges Licht auf deinen Chip lässt, das wäre also Strahlung um die 830nm. Jetzt Verwenden die meisten Amateurastronomen aber einen L Filter, da is bei 700nm Schluss, also sehen wir davon nix, bei den Profis, die immer NIR dabei haben ist es natürlich ein Problem. Da Apogee und FLI professionelle Kameras sind die auch von Profis für Photometrie eingesetzt werden, haben diese das Serienmäßig eingebaut. Allerdings hat das auch Nachteile, da nach dem Fluten natürlich immer ein zufälliger Anteil von Elektronen austritt -> erhöhung des Rauschens. Als Amateurastronom wäre mir lieber wenn die Kamera nicht mit NIR geflutet wird vor der Aufnahme. Die apogee Kameras sind zb komplett selbst konfigurier und programmierbar...ein tolles Spielzeug.
Ich bin mit Wolfi am korrepsondieren ob die neue Moravian 16803 da etwas hat oder nicht...interessant wären auch Tests mit und ohne L Filter.
Viele Grüße
Daniel
weil ich gerade wieder beim schmökern der Fachliteratur darauf gestoßen bin: RBI tritt nur dann auf wenn du Langwelliges Licht auf deinen Chip lässt, das wäre also Strahlung um die 830nm. Jetzt Verwenden die meisten Amateurastronomen aber einen L Filter, da is bei 700nm Schluss, also sehen wir davon nix, bei den Profis, die immer NIR dabei haben ist es natürlich ein Problem. Da Apogee und FLI professionelle Kameras sind die auch von Profis für Photometrie eingesetzt werden, haben diese das Serienmäßig eingebaut. Allerdings hat das auch Nachteile, da nach dem Fluten natürlich immer ein zufälliger Anteil von Elektronen austritt -> erhöhung des Rauschens. Als Amateurastronom wäre mir lieber wenn die Kamera nicht mit NIR geflutet wird vor der Aufnahme. Die apogee Kameras sind zb komplett selbst konfigurier und programmierbar...ein tolles Spielzeug.
Ich bin mit Wolfi am korrepsondieren ob die neue Moravian 16803 da etwas hat oder nicht...interessant wären auch Tests mit und ohne L Filter.
Viele Grüße
Daniel