Photographie mit zwei Teleskopen gleichzeitig?

[Johann_M]

Hallo,

inspiriert durch eine Idee von Stefan Schimpf habe ich versucht, durch gleichzeitige Verwendung meiner beiden Triplets unterschiedlicher Brennweite und zwei verschiedenen EOS die Gesamtaufnahmezeit zu verdoppeln.

Das resultierende Bild ergab sich aus der Feldgröße des Teleskops mit der längeren Brennweite.

Aufnahmedaten:
80/480mm mit EOS 450d ISO800
115/800mm mit EOS1000d ISO800
je ca. 30 frames in knapp 2 Stunden., Gesamtaufnahmezeit also etwas unter 4 Stunden.
Einzelbelichtungszeiten zwischen 30sec und 5 Minuten, da der Himmel anfangs noch nicht dunkel war.
Guiding mit Miniborg 50/250mm und PHD auf EQ6
Der Erfolg ist meiner Meinung nach mäßig.

https://dl.dropboxusercontent.com/u/106 ... m51b_2.jpg

Hat vielleicht schon wer ebenfalls diesbezügliche Erfahrungen?

Liebe Grüße,
Johann

[the_lizardking]

Ich habe da zwar keine Erfahrung aber ich denke du rennst da in ein Problem mit den Kameras. die EOS 1000 würde glaube ich am 480er bessere Ergebnisse liefern wenn du das Bild derart strecht da die Pixel etwas kleiner sind als bei der 450d. Dann spielen natürlich auch die unterschiedlichen Optiken eine Rolle, aber das sollte schon gehen zumindest sollte es besser werden als das Ergebnis jetzt wenn die Kamera besser zu den Optiken und zueinander passen.

[markusblauensteiner]

Hallo Johann,

Günter Kerschhuber macht das mit zwei CCDs so, sogar mit stark unterschiedlichen Brennweiten. Im L-RGB Verfahren klappt das aber leichter, da ein hochskalieren der RGBs auf die Luminanz nicht so schlimme Auswirkungen hat.
In deinem Fall, bei zwei DSLRs, würde ich gefühlsmäßig die Bilder mit der geringeren Brennweite als Referenz beim registrieren nehmen und jene vom Gerät mit höherer Brennweite runterskalieren (lassen). So sollte sich die Schärfe erhalten, das Bildfeld entspricht jenem des langbrennweitigen Geräts.

LG, Markus

[Johann_M]

Hallo Mike und Markus,

1st @Mike,

die 450d hat mehr und kleinere Pixel als die 1000d.
Daher habe ich die 450d mit den 480mm verwendet, weil die Auflösung besser ist und ich ja nur einen kleineren Bildausschnitt für das Stacking verwenden kann.


2nd @Markus,

so wie du schreibst, habe ich es gemacht.
Zuerst die frames vom kurzen Refraktor mit Fitswork gestackt und im selben Batchvorgang gleich anschließend die frames des 'langen' Refraktors. Ich mußte dazu nur die geänderten Sternpositionen neu markieren.

Was mich positiv überrascht hat:
Bei den Refraktoren tritt praktisch keine Verzeichnung auf (z.B. tonnen- oder kissenförmig), wie sie bei Photoobjektiven fast immer vorkommt.
Dadurch war das Stacken überhaupt erst sinnvoll.

Ich meine, bei den vorhandenen Öffnungsverhältnissen der beiden Refraktoren von F/6 und F/7 müsste das resultierende Gesamtöffnungsverhältnis etwa 3,2 sein (gerechnet wie bei der Parallelschaltung von Widerständen), Gesamtbelichtungszeit dann aber nur die realen knapp 2 Stunden.

Jedenfalls werde ich bei meinen Versuchen in der 'Duplexphotographie' auch einmal den einen oder anderen Newton mit einbeziehen und hoffe, daß mir das Spiegelshifting dabei keinen Streich spielt.

Faszinierend wäre bei Verwendung meiner 10"F/4,5 und 8"F/5 Newtons das resultierende Öffnungsverhältnis von 2,3!
Ich hoffe nur, keinen Denkfehler gemacht zu haben.


Liebe Grüße,
Johann

[markusblauensteiner]

Hi Johann,

ich denke nicht, dass man das Öffnungsverhälnis so rechnen kann, da ja real nicht mehr Licht am Chip ankommt - egal wie viel Teleskope du parallel montierst. "Lediglich" die Belichtungszeit verdoppelt sich, du nutzt die Nächte also doppelt so gut aus. Hatte da mal so eine Idee für 4 kleine Newtons parallel, 4 kleine CCDs, mit jeden eine Farbe bzw. Luminanz...na, Gedanken sind frei..

LG, Markus

[Johann_M]

da ja real nicht mehr Licht am Chip ankommt -

LG, Markus

Aha!

Das ist für mich plausibel, der einzelne Chip bekommt natürlich nicht mehr Licht.

Schade, daß aus dem F/2,3 nichts wird

Liebe Grüße,
Johann

[markusblauensteiner]

Die Justage möchte ich gar nicht machen müssen.....

LG, Markus