Erfahrungsbericht Star Adventurer GTI mit 72/432 auf der Planneralm

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Astromat
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Erfahrungsbericht Star Adventurer GTI mit 72/432 auf der Planneralm

Beitrag von Astromat »

Dieses Jahr hatten wir nur 4 Nächte auf der Planneralm auf 1600m, aber davon waren zwei mit akzeptablen Bedingungen. Leider haben einige neuere Gästehausbetreiber -- sehr intensive -- Nacht-"Scheinwerfer" und "Neon"-Tafeln realisiert -- am Parkplatz konnte ich ganz unten aber mit dem Fahrzeug das Gröbste abschirmen. An und für sich hat die Planneralm einen sehr guten Himmel bis Bortle 2, in diesen Nächten war es eher 3. Leider kam eine größere Luftunruhe und ein kräftiger Wind dazu, was eben auch schöne große Sterne machte ;-)

Erstmals hatte ich den Lacerta 72/432 auf dem GTI montiert, was -- mit MGEN3 und 8x50 Guide-Scope in der Sucherhalterung -- sicher an der Obergrenze dieser genial kompakten Montierung ist ... war aber mit den beiden mitgelieferten Gegengewichten relativ gut auszubalancieren. Eine größere Ausrüstung (AZ-EG6 und evtl. das C9.25) waren diesmal aus familiären Gründen nicht möglich.

Die kleine Monti selbst ist überraschend leise (für Nicht-Riemen-Antrieb), die Polausrichtung ist dank beleuchtetem Polsucher und bequemen Einstellungsmechanismen sehr leicht und das Goto ist (bei 1-Stern-Alignment in der Nähe des Zielobjekts) sehr genau - soweit so gut. Mit dem MGEN3 gab es mit One-Push auch sofort runde Sterne, wie gewohnt. Sogar bei zunehmenden Wind hat der MGEN das offenbar ausregeln können.

Leider gab es in beiden Nächten Aussetzer beim Guiding. In der ersten Nacht passierte es nach gefühlten 45-60m. Das konnte ich evtl. auf die Synscan-App/GTI-Kombi zurückführen: Möglicherweise stellt -- unter mir noch unklaren Umständen -- die GTI das Sidereal Tracking bei Verlust der WiFi-Verbindung aus (!), jedenfalls ware der Haken bei der Option auf einmal nicht mehr gesetzt (beim Re-Connect).

In der zweiten Nacht blieb das Smartphone bei der Montierung ;-), dennoch wuchs auf einmal der mittlere Guiding-Fehler (Größenordnung unter 1" normalerweise) auf einer Achse auf einmal auf kapitale Weise an, nach Re-Connect und Rekalibration des MGEN konnte ich aber die Aufnahme fortsetzen. Leider war wegen der nur spärlich verbliebenen Restnacht nicht mehr Zeit zum systematischen Fehlersuchen (Aufbau? Spannungsversorgung? ...), werde das unter weniger Zeitdruck noch einmal in Ruhe checken (z.B. mit ein paar Stunden Ha oder OIII von Wien aus).

Hier die Bilder, die "etwas geworden" sind:

o Pelikan und NA-Nebel: Dabei habe ich noch einen Rotator eingefügt, um bequem den (bei APS-C) eher kleinen Bildauschnitt auf beide Emissionsnebel zu optimieren (mit Verlängerung der Vixen-Schiene PLAT-1 zwecks Balance läßt sich der Auszug nicht mehr so weit drehen), aber auf den richtigen Korrektorabstand "vergessen" -- man sieht leider, dass der Flattener das nicht goutiert hat (in der Folgenacht dann ohne, man sieht man beim Bubble, dass die Sterne bis an die APS-C-Grenzen recht rund sind).

Bild

(auf Astrobin)

o Andromeda -- mal ohne Sterne, sozusagen Blick aus dem Weltraum zwischen den Galaxien ;-)

Bild

(auf Astrobin)

o Blasennebel mit Umgebung

Bild

(auf Astrobin)

Da kann man sogar etwas hineinzoomen...

Bild

Hoffe, das war für manche interessant...

CS,
Mat
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ilkr
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Re: Erfahrungsbericht Star Adventurer GTI mit 72/432 auf der Planneralm

Beitrag von ilkr »

Hi Mat,

danke fürs Teilen, Dein Erfahrungsbericht war für mich auf jeden Fall interessant.

Ich habe in letzter Zeit auch schon mit dem Star Adventurer GTI geflirtet, vor allem für den Fall, dass ich einmal eine größere Reise antreten möchte, wo leichtes Gepäck angesagt ist. (Ich war in den 90ern einmal mit 8" auf Tererifa, aber ich glaub, da bin ich jetzt schon zu alt dazu... ;-))
Ich wusste gar nicht, dass der GTI auch GoTo kann!

Was die Drahtlos-Verbindung betrifft, kann ich nichts dazu sagen, da bin ich auch ein wenig zu konservativ; wenn etwas bei Verbindungsausfall nicht richtig funktioniert, kann ich nur eines sagen: Kabel sind auch keine Schande! :-)

LG Reinhard
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