Testbericht zur iOptron CEM 26
Verfasst: 12.09.2021, 14:04
Hallo Leute!
Nach 12 Monaten Wartezeit ist endlich meine iOptron CEM 26 letzte Woche angekommen.-Juhu!
Beim Auspacken des Equipments fallen einem gleich die Unterschiede zu einer Skywatcher Monti auf.
Das LiteRoc Stativ ist gut verarbeitet, besonders möchte ich die Klemmung der Stativbeine hervorheben.- Die haben einen ordenlichen Hebel zum festklemmen.
Leider lässt sich bei meinem Stativ der Nordfuss nicht ordenlich festklemmen, ist vermutlich ein Produktionsfehler und wird mir von TS auch ausgetauscht.- Das Nachrutschen vom Nordfuss hab ich kurzerhand mit einem Schlauchbinder gesichert womit das testen weitergehen kann.
Es befinden sich auch Schwingungsdämpfer an den Füssen des Statives. Ist von Vorteil auf befestigten Plätzen, aber in der Wiese komplett nutzlos.
Die Schwingungsdämpfer sind mittels Scharnier an den Füssen befestigt-da muss man peinlich genau achten diese Scharniere 120°zueinander auszurichten, da man sonst nicht satt am Boden aufliegt...das nervt etwas.
Aber es soll zwei verschiedene Stative geben. Eines mit und eines ohne Dämpfer.
Nun zur Montierung selbst-
iOptron hat hier wieder ein neues System erfunden um die Polhöhenwiege der Monti auf dem Stativ zu montieren.
Es sind nun zwei M6 Schrauben links und rechts an der Basis anzuschrauben, was mit dem mitgelieferten Imbusschlüssel kompliziert einzuschrauben ist.
Ich hab mir da mit einem Bitschraubendreher mit flexibler Welle und 4mm Bit Abhilfe geschaffen und ist somit für mich kein Thema mehr.
Die Achsen sind sehr sauber und leichtgängig gelagert, sie schwingen mit gelöster Achse sehr schön.
Die Hebel der Achsenverriegelung sind eher klein ausgefallen- im Sommer OK im Winter mit Handschuhen eher schwer zu greifen .- auch kein Problem, die sind mit einer Imbusschraube befestigt. Daher schnell den 4mm Bit auf den 2,5mm Bit getauscht und die Achsen lassen sich dann ganz gut mit dem Bitschraubendreher öffnen und schliessen.
Die an der Montierung befindliche Dosenlibelle ist meines Erachtens auch nur, wie so viele, als Dekoration zu gebrauchen.
Daher empfiehlt sich vorher immer das Stativ auszuwiegen und dann die Montierung darauf zu befestigen.
Das Einnorden war für mich einer der Hauptgründe für den Kauf dieser Monti.
Zwar wie gewohnt für links/rechts die zwei Schrauben, aber für rauf/runter eine grosse Schraube.
Das Justieren fällt jetzt viel präzieser als bei meiner EQM35 aus.
An meinem Modell vermisse ich das Feature, die Gegengewichtsstange hochklappen zu können. Wenn man also viel leichtere Optiken als die WO Redcat auf der Monti hat, steht man an der Einstellschraube der Polhöhe mit dem mitgelieferten Gegengewicht an.
Hier wäre ein schlankeres, dafür längeres Gegengewicht besser gewesen.
Zudem hab ich mir die Version mit einer iPolar bestellt. Auch dieses ist sehr einfach gehalten und leicht zu bedienen.- ich liebe die iPolar schon.
Die Handbox fällt etwas kleiner als die von Skywatcher aus, liegt aber wesentlich besser in der Hand.
Die Menüführung ist schlicht, aber man findet sich sehr schnell zurecht.
In der Auswahl der Objekte finden sich sogar ein Asteroidenkatalog, ein Abell Katalog, ein Herschel Katalog und es sind sogar einige Kometen voreingestellt, damit man sie direkt anfahren kann.
Wenn man viel damit Mobil unterwegs ist, empfiehlt sich ein iOptron GPS Modul. Sehr praktisch und man erspart wieder einige Minuten zur manuellen Eingabe der Daten in die Handbox.
Wenn man mit einem grösseren Apo auf dieser Monti arbeiten will, empfehle ich eine kleine Säule zwischen Stativ und Montierung zu plazieren. Die verringert das Risiko mit der DSLR oder gekühlten Astrokamera, an einem der Beine vom Stativ während der Belichtung im Zenit, anzustossen.
Zur Performance:
Der erste Test wurde mit einer William Optics Redcat belichtet. 250mm Brennweite, abgeblendet auf f5,2-mit einer modifizierten Canon 60D.
Es waren Belichtungszeiten von bis zu 6min unguided möglich, darüber hinaus verformten sich die Sterne zunehmend.
Danach wurde mit dem Mgen geguidet, da hab ich nach 10min Einzelbelichtung abgebrochen, weil immer perfekte Sterne abgebildet wurden.
Der zweite Test wurde mit einem Skywatcher Esprit 100 (550mm Brennweite, f5,5) und einer Canon 60D gemacht.
Die Beladung der Montierung war etwas über 6kg. (ist übrigens mein zweiter Grund für die Monti gewesen)
Hier waren dann max 2 min Unguided für runde Sterne möglich.-Beachtlich für eine Montierung, die selbst nur 4,5 kg wiegt!
Auch danach wurde der Mgen aktiviert und Lights mit 4,6,8,10 und 12 min belichtet.
Auf JEDEM der Lights waren perfekt runde Sterne zu finden- kleine wie große!
Ein grosses Lob an den Hersteller!
Als Fazit würde ich sagen, es ist eine tolle Montierung mit Abschlägen, die sich aber mit etwas know how in die Luft auflösen.
Ich habe hier die Version C26AC3 iOptron CEM 26 mit 1,75"LiteRoc Stativ, iPolar und Hartschalenkoffer erstanden.
Der Preis schlägt sich zur Zeit mit 1231€ zu Buche, aber ich finde ihn für diese Montierung mehr als angemessen.
Das GPS Modul kostet ca120-150€, die Säule ist noch nicht lieferbar, kostet voraussichtlich ca 100€. Je nachdem wo man kaufen will.
Genaue Daten zur CEM26 verlinke ich euch auf die iOptron Seite.https://www.ioptron.com/product-p/c262a3.htm
Fotos vom Test könnt ihr euch auf meinem Onedrive hier ansehen.
LG Niko
Nach 12 Monaten Wartezeit ist endlich meine iOptron CEM 26 letzte Woche angekommen.-Juhu!
Beim Auspacken des Equipments fallen einem gleich die Unterschiede zu einer Skywatcher Monti auf.
Das LiteRoc Stativ ist gut verarbeitet, besonders möchte ich die Klemmung der Stativbeine hervorheben.- Die haben einen ordenlichen Hebel zum festklemmen.
Leider lässt sich bei meinem Stativ der Nordfuss nicht ordenlich festklemmen, ist vermutlich ein Produktionsfehler und wird mir von TS auch ausgetauscht.- Das Nachrutschen vom Nordfuss hab ich kurzerhand mit einem Schlauchbinder gesichert womit das testen weitergehen kann.
Es befinden sich auch Schwingungsdämpfer an den Füssen des Statives. Ist von Vorteil auf befestigten Plätzen, aber in der Wiese komplett nutzlos.
Die Schwingungsdämpfer sind mittels Scharnier an den Füssen befestigt-da muss man peinlich genau achten diese Scharniere 120°zueinander auszurichten, da man sonst nicht satt am Boden aufliegt...das nervt etwas.
Aber es soll zwei verschiedene Stative geben. Eines mit und eines ohne Dämpfer.
Nun zur Montierung selbst-
iOptron hat hier wieder ein neues System erfunden um die Polhöhenwiege der Monti auf dem Stativ zu montieren.
Es sind nun zwei M6 Schrauben links und rechts an der Basis anzuschrauben, was mit dem mitgelieferten Imbusschlüssel kompliziert einzuschrauben ist.
Ich hab mir da mit einem Bitschraubendreher mit flexibler Welle und 4mm Bit Abhilfe geschaffen und ist somit für mich kein Thema mehr.
Die Achsen sind sehr sauber und leichtgängig gelagert, sie schwingen mit gelöster Achse sehr schön.
Die Hebel der Achsenverriegelung sind eher klein ausgefallen- im Sommer OK im Winter mit Handschuhen eher schwer zu greifen .- auch kein Problem, die sind mit einer Imbusschraube befestigt. Daher schnell den 4mm Bit auf den 2,5mm Bit getauscht und die Achsen lassen sich dann ganz gut mit dem Bitschraubendreher öffnen und schliessen.
Die an der Montierung befindliche Dosenlibelle ist meines Erachtens auch nur, wie so viele, als Dekoration zu gebrauchen.
Daher empfiehlt sich vorher immer das Stativ auszuwiegen und dann die Montierung darauf zu befestigen.
Das Einnorden war für mich einer der Hauptgründe für den Kauf dieser Monti.
Zwar wie gewohnt für links/rechts die zwei Schrauben, aber für rauf/runter eine grosse Schraube.
Das Justieren fällt jetzt viel präzieser als bei meiner EQM35 aus.
An meinem Modell vermisse ich das Feature, die Gegengewichtsstange hochklappen zu können. Wenn man also viel leichtere Optiken als die WO Redcat auf der Monti hat, steht man an der Einstellschraube der Polhöhe mit dem mitgelieferten Gegengewicht an.
Hier wäre ein schlankeres, dafür längeres Gegengewicht besser gewesen.
Zudem hab ich mir die Version mit einer iPolar bestellt. Auch dieses ist sehr einfach gehalten und leicht zu bedienen.- ich liebe die iPolar schon.
Die Handbox fällt etwas kleiner als die von Skywatcher aus, liegt aber wesentlich besser in der Hand.
Die Menüführung ist schlicht, aber man findet sich sehr schnell zurecht.
In der Auswahl der Objekte finden sich sogar ein Asteroidenkatalog, ein Abell Katalog, ein Herschel Katalog und es sind sogar einige Kometen voreingestellt, damit man sie direkt anfahren kann.
Wenn man viel damit Mobil unterwegs ist, empfiehlt sich ein iOptron GPS Modul. Sehr praktisch und man erspart wieder einige Minuten zur manuellen Eingabe der Daten in die Handbox.
Wenn man mit einem grösseren Apo auf dieser Monti arbeiten will, empfehle ich eine kleine Säule zwischen Stativ und Montierung zu plazieren. Die verringert das Risiko mit der DSLR oder gekühlten Astrokamera, an einem der Beine vom Stativ während der Belichtung im Zenit, anzustossen.
Zur Performance:
Der erste Test wurde mit einer William Optics Redcat belichtet. 250mm Brennweite, abgeblendet auf f5,2-mit einer modifizierten Canon 60D.
Es waren Belichtungszeiten von bis zu 6min unguided möglich, darüber hinaus verformten sich die Sterne zunehmend.
Danach wurde mit dem Mgen geguidet, da hab ich nach 10min Einzelbelichtung abgebrochen, weil immer perfekte Sterne abgebildet wurden.
Der zweite Test wurde mit einem Skywatcher Esprit 100 (550mm Brennweite, f5,5) und einer Canon 60D gemacht.
Die Beladung der Montierung war etwas über 6kg. (ist übrigens mein zweiter Grund für die Monti gewesen)
Hier waren dann max 2 min Unguided für runde Sterne möglich.-Beachtlich für eine Montierung, die selbst nur 4,5 kg wiegt!
Auch danach wurde der Mgen aktiviert und Lights mit 4,6,8,10 und 12 min belichtet.
Auf JEDEM der Lights waren perfekt runde Sterne zu finden- kleine wie große!
Ein grosses Lob an den Hersteller!
Als Fazit würde ich sagen, es ist eine tolle Montierung mit Abschlägen, die sich aber mit etwas know how in die Luft auflösen.
Ich habe hier die Version C26AC3 iOptron CEM 26 mit 1,75"LiteRoc Stativ, iPolar und Hartschalenkoffer erstanden.
Der Preis schlägt sich zur Zeit mit 1231€ zu Buche, aber ich finde ihn für diese Montierung mehr als angemessen.
Das GPS Modul kostet ca120-150€, die Säule ist noch nicht lieferbar, kostet voraussichtlich ca 100€. Je nachdem wo man kaufen will.
Genaue Daten zur CEM26 verlinke ich euch auf die iOptron Seite.https://www.ioptron.com/product-p/c262a3.htm
Fotos vom Test könnt ihr euch auf meinem Onedrive hier ansehen.
LG Niko